Online-Scheidung

AliceImWunderland · #1

Ich habe gerade einen Artikel über Online-Scheidung gelesen:
http://www.focus.de/finanzen/experten/g ... 86851.html

Vielleicht sind wir mit unserer Kanzlei etwas rückständig, aber ich habe noch nie etwas von "Online-Scheidung" gehört. Mein Chef hat ganz gerne persönlichen Kontakt zu den Mandanten. Außerdem lassen sich im persönlichen Gespräch alle "Risiken und Nebenwirkungen" besser erklären.

Wie ist es bei Euch, macht Ihr Online-Scheidung?

Außerdem bin ich etwas skeptisch über diesen Satz:
"Damit führt die Online-Scheidung zu einer erheblichen Kostenersparnis."
???? Verstehe ich nicht. Der Anwalt verlangt doch so oder so seine Gebühren. Oder habe ich was verpasst? Welche Gebühr würde bei einer Online-Scheidung denn entfallen?

Sonnenkind · #2

Hallo Alice

Wir machen gar keine Scheidungen bzw. Familienrecht. Deshalb kann ich hier nicht mitreden. Mir ist allerdings extrem bei Bußgeldsachen was aufgefallen. Wenn man dies z.B. SOS Bußgeldbescheid erhalten bei Google eingibt, landest du irgendwo bei einer Berliner Kanzlei und du wirst da auch online richtig durchgelotst. Ein persönliches Gespräch findet da auch gar nicht mehr statt. Vielleicht sind wir einfach noch vom alten Schlag, aber ein persönlicher Kontakt zwischen Anwalt und Mandant sollte schon sein und sei es nur ein Telefonat.

Adora Belle · #3

Dort steht, man würde sparen, weil ein Anwalt reicht, wenn der andere Partner keine Anträge stellt. Das ist im Scheidungsverfahren immer so und hat mit Online oder Offline nichts zu tun. Viel Wind um nichts.

Ich habe mal gelesen, dass manche Gerichte bei unstreitigen Scheidungen den Streitwert angeblich um 10 oder 20% herabsetzen. Das hab ich aber noch nicht live erlebt.

AliceImWunderland · #4

Adora Belle hat geschrieben:Dort steht, man würde sparen, weil ein Anwalt reicht, wenn der andere Partner keine Anträge stellt. Das ist im Scheidungsverfahren immer so und hat mit Online oder Offline nichts zu tun. Viel Wind um nichts.

Das war ja schon immer so. Das Problem, was ich an solchen Artikeln sehe, dass jetzt jeder Laie denkt, er könnte Kosten sparen, wenn das Mandat komplett online abgewickelt wird. Und dass das Verfahren dann schneller geht. Das würde ich als Laie aus dem Artikel lesen. Gefährliches Halbwissen.

#5

Ich habe mal gelesen, dass manche Gerichte bei unstreitigen Scheidungen den Streitwert angeblich um 10 oder 20% herabsetzen. Das hab ich aber noch nicht live erlebt.

Machen alle Gerichte auf entsprechenden Antrag

paralegal6 · #6

der Online Anwalt der den Scheidungsantrag stellt bekommt doch so oder so die Verfahrensgebühr. Was spart man dann? ich persönlich fände das unpersönlich und merkwürdig, dass ich den der mich vertritt noch nie gesehen habe. Ausserdem braucht man dann Mustermandanten die alle Unterlagen einreichen, ich telefoniere hier immer hinterher. Und was ist mit PKH? Die Anträge können auch die wenigsten alleine ausfüllen. Hinkt für mich

Riverside · #7

Mein früherer Chef hat immer gesagt: Online-Scheidung ist Käse und Vera*rsche

Das ganze suggeriert immer, dass man mit ein paar Klicks geschieden ist, aber letztendlich muss man ja trotzdem mit (mindestens) einem Anwalt persönlich zum Familiengericht.

AliceImWunderland · #8

So sehe ich das auch.

Ich war jetzt halt nur verunsichert, weil als ich den Artikel gelesen habe, hatte ich den Eindruck, eine Online-Scheidung wäre bei Anwaltskanzleien Gang und Gebe. Da hatte ich auf einmal das Gefühl, ich lebe hinter'm Mond.

paralegal6 · #9

Der Bericht kommt von einem Dr. P. der ist Inhaber der beworbenen Seite, das war nur Werbung für ihn und Telekom

AliceImWunderland · #10