Legal Assistant - RAfaZ - Ein Berufsbild Im Umbruch

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Satine222000
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#21

11.01.2008, 15:30

Da stimme ich Petramaus vollkommen zu. Wenn dies nur als Weiterbildung angeboten werden würde, fände ich es gut.
Andreas

#22

11.01.2008, 18:21

Mal gesetzt den Fall, Ihr hättet Einflussmöglichkeiten :

Was wären eure Wünsche, Vorstellungen, Gedanken zu diesem Berufsbild ?

Wünscht Ihr euch z. B. eine Fortbildungsmöglichkeit, so was wie ein "Upgrade" von RA-Fachangestellter / ReNo auf "Legal Assistant", um dann beide Abschlüsse in der Tasche zu haben ?

Und was denkt Ihr so konkret, wie sieht die Arbeit einer/s Legal Assistant später so aus ?

Da würde ich gerne mal was dazu hören :D
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Renojobs
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#23

11.01.2008, 18:36

Guten Abend,

das neue Berufsbild ist in der Tat für Wirtschaftskanzleien gedacht, die jetzt statt Rechtsanwaltsfachangestellten fast nur noch Fremdsprachen- sekretärinnen einstellen. Da diese Kanzleien extrem wachsen, gehen wir Ausbildungsplätze verloren, wenn es kein Berufsbild gibt, das für diese Kanzleien passt. Dies ist schade, da diese Kanzleien sehr gut zahlen.

Auch jetzt ist es fast nicht möglich, als Rechtsanwaltsfachangestellte aus einer traditionellen Kanzlei in eine internationale Kanzlei zu wechseln, da die meisten ReFas Englisch nicht auf einem Niveau beherrschen, das man in den internationalen Kanzleien braucht, dazu braucht es entweder ein Aupair-Jahr im englischsprachigen Ausland, oder eine Weiterbildung neben dem Job. dann allerdings sind die Aussichten für eine ReFa mit ENglisch in Großstädten phantastisch (die können sich wirklich aussuchen, wo sie arbeiten wollen, weil es so wenige gibt).

Ich denke, beide Berufsbilder können sehr gut nebeneinander bestehen, da es sowohl klassische Kanzleien als auch wirtschaftsberatende Kanzleien gibt. Bei letzteren muss man übrigens auch recht viel tippen, aber es gibt auch andere Bestandteile.

Meine Weisheiten beziehe ich übrigens daher, dass ich in beide Formen von Kanzleien Personal vermittele und einen Arbeitskreis für Office Manager von internationalen Kanzleien veranstalte.

VIele Grüße aus Frankfurt am Main
Sylvia
HIMI
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#24

11.01.2008, 19:08

da stimme ich voll zu. Viele Großkanzleien mit deutschen Anwälten arbeiten eher notgedrungen mit Fremdsprachensekretärinnen, weil es so wenige ReNo's und Refa's mit Englisch oder gar Französisch gibt.

Andererseits habe ich persönlich den Eindruck gewonnen, als mir ein Personalberater, als ich vor ein paar Jahren auf Jobsuche war und für mich auch solche Termine gemacht hat, daß hier eher Hochleistungsschreibkräfte für Englisch gesucht werden, die außerdem dem RA seinen Alltag organisieren, das Büro und den Chef auf Trab halten und Abrechnungen machen können.

Gehalt sagenhaft, aber die - vor allen zeitlichen - Anforderungen (täglich 10, 12 Stunden) eben auch.
ich glaub mich knutscht ein Elch
Gast

#25

11.01.2008, 20:20

Ich fände es nicht schlecht, wenn man einen solches "Upgrade" machen könnte. Zum einen sollte man sich immer weiterentwickeln und zum anderen schadet es sicher auf keinen Fall, sich in einer Fremdsprache zu spezialisieren oder zu verbessern. Gerade in der heutigen Zeit spielt Englisch eine große Rolle.

Aber ich denke auch im Zuge der "Osterweiterungen" oder Globalsierung ist es nie uninteressant auch andere Sprachen wie polnisch, tschechisch usw. zu beherrschen. Man muss ja nicht alle auf einmal machen, aber wenn man sich für eine bestimmte Sprache begeistert ist das sicher nicht verkehrt :P

Andererseits bin ich auch der Meinung, dass in relativ kleinen Kanzleien bzw. Kanzleien ohne großen Wirtschaftsbezug kaum Wert auf sprachliche Ausbildung gelegt wird. Hier könnte man sich dann eher in unseren Fachbereichen spezialisieren!

...also, so denke ich... :frauenpower
Gast

#26

11.01.2008, 20:23

...ach so und naja, eines müsste sich dann aber auch ändern können bzw. flexibler sein:

wenn so hohe Ansprüche gestellt werden und man diese auch bringt, also fachliche Qualifikationen, sprachliche Qualifikationen usw. dann müste sich dieses aber auch in unserem Gehalt sichtbar machen!

:twisted:
Gina

#27

11.01.2008, 20:32

Ich hab diese Sonderausgabe bereits im November gehabt und heut grad mal ne Leserzuschrift abgeschick. Hab jetzt nicht alle Beiträge hier gelesen, meine Meinung ist jedoch, dass erstmal das Berufsbild der RENO auf Vordermann gebracht werden muss - mehr Englisch an der Berufsschule, gern auch andere Fremdsprachen im Förderunterricht. Und "Legal Assistant" sollte - wie der Rechtsfachwirt - ein Fortbildungsangebot bleiben.

An der hiesigen Berufsschule gibt es im ersten Lehrjahr ganze 24 Azubis - in einer Stadt mit 195000 Einwohnern, 400 Rechtsanwälten und was weiß ich wie vielen im Umland.

Die hiesige Rechtsanwaltskammer veröffentlicht nicht mal einen Ansprechpartner für Ausbildung von Renos auf der Website.. .. das finde ich sehr bezeichnend...
Zuletzt geändert von Gina am 11.01.2008, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
StineP

#28

11.01.2008, 20:35

Andreas Frage ist schon sehr interessant...
Wünscht Ihr euch z. B. eine Fortbildungsmöglichkeit, so was wie ein "Upgrade" von RA-Fachangestellter / ReNo auf "Legal Assistant", um dann beide Abschlüsse in der Tasche zu haben ?
Jepp... Auf jeden Fall. Ich persönlich habe Folgendes gemerkt: Ich würde gerne englisch wieder anfangen. Das bisschen, was ich in der Berufschule hatte, ist nicht wirklich intensiv haften geblieben.

Ich habe mich schon informiert. Nur gibt es immer nur 2 Möglichkeiten: Entweder man frischt sein Englisch einfach auf (Schulenglisch) und macht dann entsprechende Weiterführungen oder man konzentriert sich auf Wirtschaftsenglisch - wobei das Problem dort einfach ist, dass Wirtschaftsenglisch in einer Bank anders aussieht, als beim Rechtsanwalt. Will heißen: Selbst mit nem regulären Wirtschaftsenglisch-Kurs wäre ich nicht da, wo ich sein will... *grml

Für Au-Pair sein ist es nun zu spät. Also: Was bleibt mir denn noch, um die absolute Top-Qualifikation zu erhalten!? .... Darüber grübele ich schon länger nach...

Und was denkt Ihr so konkret, wie sieht die Arbeit einer/s Legal Assistant später so aus ?
Genauso wie wir... Nur eben mit viel mehr internationalen Mandaten, viel mehr Backgrpund-Wissen zB au dem internationalen Sektor. EU-REcht etc.. Das, was wir so in BGB und ZPO wissen und worauf wir uns (eigentlich sprech ich jetzt mal vorrangig von mir, ich weiß immer nicht, ob es bei allen anderen auch so aussieht) eben spezialisiert haben... Alles internationaler eben, cooler.. Mit der Zeit gehend... Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine...
Gina

#29

11.01.2008, 20:49

Das ist meine Frage in meiner Zuschrift auch gewesen: Was ändert sich an den Routine-Tätigkeiten? Es wird bei Diktaten bleiben (nur auf Englisch eben), beim Telefonieren, Abrechnen etc. Zwangsvollstreckung vielleicht eher auf internationalem Vollstreckungsrecht - wenn überhaupt.

Ich hab jedenfalls an der Umfrage auch teilgenommen, die Ergebnisse sollen ja sicher zeitnah veröffentlicht werden.
HIMI
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#30

11.01.2008, 20:49

was das Gehalt angeht: hier in FFM kann man sicher 35.000 oder mehr pa verdienen
ich glaub mich knutscht ein Elch
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