Hallo ihr Lieben,

ich fange bald in einer Arbeitsrechtskanzlei an. Ich bin schon 23, habe aber erst im Juni 2009 meine Ausbildung beendet. Seither war ich arbeitsuchend, bin also auch schon ein bisschen aus der Thematik raus und habe auch kaum Arbeitserfahrung. In der alten Kanzlei wurde mir nämlich das meiste vorgebraten und in meiner Ausbildungskanzlei davor war ich 95% des Tages damit beschäftigt, Panik vor irgendwelchen Repressalien zu schieben und weiß von damals kaum noch was. Zudem hatte ich noch nie großartig etwas mit dem Arbeitsrecht zu tun, hab aber trotzdem das Gefühl, alles perfekt wissen zu müssen. Ich habe Angst, dass ich z. B. Fristen nicht notiere oder etwas übersehe, weil ich z. B. diesbezüglich nicht so versiert bin. Ich habe mir zwar extra Lektüre zum einarbeiten gekauft und schaue mir auch alle meine Unterlagen, welche das Arbeitsrecht betreffen, noch einmal an, aber in der Praxis läuft dann vieles noch mal anders.

Wie handhabt ihr das mit euren Frischlingen? Werden die noch kontrolliert? Oder wie läuft das? Ich kann ja nicht erwarten, dass mir dort alles wie einem Azubi erklärt wird. Oder erwarte ich einfach zu viel von mir selber?

Ich mache mich wieder total verrückt deswegen. Die Anwälte wissen zwar, dass ich Anfängerin bin, aber trotzdem. Ausruhen möcht' ich mich auf dieser Annahme aber nicht wirklich. Ich hab auch Angst, dass dann die Kolleginnen schnell von mir genervt sind, wenn ich sie zu viel frage *bibber* (war in meiner Ausbildung leider so )...
Zumal ich gestern da war um etwas abzugeben. Ich habe mich dann sehr nett mit einer Kollegin unterhalten, aber sie war (nach unserem Altersabgleich^^) sehr überrascht, dass ich noch ein Frischling bin *umpf*. Und ich glaube die Überraschung war nicht im positiven Sinne. Aber gut, man kann auch viel in eine Reaktion hineindeuten, wenn der Tag lang ist ...

Ich befand mich einfach noch nie in einem "richtigen" ReFa-Arbeitsverhältnis und weiß daher nicht, wie so die Erwartungen an eine "Neue", die zudem noch Berufsanfängerin ist, sind. Vielleicht könnt ihr mir ja die Angst ein wenig nehmen. Oder sie noch schüren

Mach Dich nicht verrückt, ich selbst wurde eigentlich von Beginn an (auch in der Ausbildung) so halbwegs ins kalte Wasser geschmissen ... aber das hat auch was Positives. Und Du wirst sehen, vieles fällt Dir von ganz allein wieder ein! Zumal sicherlich eine helfende Hand da sein wird, der oder dem Du Deine Fragen stellen kannst. Schließlich ist jeder Büroablauf verschieden ... ich denke mal, dass Dich sicherlich eine nette Kollegin einarbeiten wird.

Den ersten Tag wirst Du sicherlich erst einmal die grundlegenden Sachen erklärt und gezeigt bekommen. So mache ich das jedenfalls ... und gebe dann schon die ersten Aufgaben bzw. zu bearbeitende Akten ab. Nachdem ich alles erklärt habe, lass ich den Frischling erst einmal allein wurschteln, stehe aber mit Rat und Tat zur Seite ... nach "Beendigung" der Aufgabe, wird es durchgesprochen und gut ist. Du wirst sehen, die erste Woche wird Einarbeitungszeit sein - sei stolz, je mehr sie Dich schon allein Sachen bearbeiten lassen. Zier Dich nicht Fragen zu stellen; das ist normal!

Alles Gute für Dich!

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!

Ja dem kann ich nur zustimmen. Jedes Büro hat seine Eigenarten und Verfahrensweisen. Du wirst sicher erst einmal eingearbeitet werden. und schnell merken, dass es nicht so schwer ist. Und ich stimme misspinky1984 zu, zier dich nicht Fragen zu stellen, zum einen zeigst du interesse und dass du es willst und zum Anderen lassen sich so vielleicht irgendwelche Fehler vermeiden, die aufkommen könnten, weil du es nicht wusstest oder es dir niemand mitgeteilt hatte. wenn man schon länger in einem büro sitzt und den Büroalltag schon länger mitmacht, nimmt man wohl einige Verfahrensweisen als selbstverständlich an. So war es zum Bsp. in meiner Ausbildung, da hatte die Angestellten etwas vorausgesetzt, was ich noch nicht wissen konnte. Also Frage ruhig und schau zu.

Alles Gute und Viel Glück

Vielen Dank für das nette Feedback ...

Statt Montag fange ich nun bereits morgen dort an, da dort anscheinend gerade Land unter herrscht, da eine krank und die andere im Urlaub ist. Bin mal gespannt, wie es dann wird. Hab aber gerade mit meiner neuen Kollegin telefoniert und bin ganz zuversichtlich, dass wir das zusammen gut meistern werden.

Ich berichte später noch einmal ...

Kopf hoch! Das meisterst du schon. Und wenn du Fragen hast, weißt du ja, wo du dich hinklicken musst ...

Wird schon!

Es gibt immer einen freien Plazt!!!

Hehe

Ich bin jetzt seit März hier und mein Vertrag wurde bereits verlängert . Läuft super. Nur im RVG haperts bei mir momentan noch *ningl* ... Das ist das Problem, wenn man in der Ausbildung alles vordiktiert bekommen hat. Dann kriegt man schnell nen Kollaps, wenn jemand am Telefon ungefähre Kosten wissen will ... Aber da arbeite ich dran. Ansonsten ist alles super

Prima! Herzlichen Glückwunsch! Das gibt doch Selbstvertrauen, wenn man nicht gleich wieder "abgeschoben" wurde! Weiter so, du packst das schon!

Ich wünschte, ich hätte ähnliche Erfahrungen gemacht...

Leider waren meine Mitarbeiterinnen und mein letzter Chef bei der Einarbeitung nicht so kooperativ wie Ihr hier. Nach 15 Jahren bin ich zurückgekehrt in meinen alten Lehrberuf der ReNo. Der Anwalt und auch die Kolleginnen dort wussten von vornherein, dass ich einiges aufzuholen haben würde.

Fragen konnte ich jedoch kaum jemanden. Der Anwalt selbst war ein Choleriker, der seine Mitarbeiter anbrüllte und beschimpfte und beleidigte, die für meine Einarbeitung zuständige ReNo war die Hälfte der Zeit entweder selbst krank oder wegen Ihrer kranken Töchter arbeitsabwesend oder aber 3 Wochen in Sommerurlaub - somit 5 von 10 Wochen abwesend.

Wenn ich meinen Chef um Hilfe bat, habe ich mich schon kaum mehr in sein Zimmer getraut, da ich meist abgewiesen oder sogar angebrüllt oder beleidigt wurde. Ich versuchte, mich trotzdem durchzubeissen, als alleinerziehende Mutter war ich ja auf den Job angewiesen und gab mein Bestes (incl. Überstunden und allabendlicher Lektüre zum RVG etc).

Nachdem die Förderung seitens der Arbeitsagentur auslief, erhielt ich dann innerhalb der Probezeit die Kündigung. Just zu dem Zeitpunkt, als der dreiwöchige Sommerurlaub meiner "Einarbeiterin" zu Ende ging.

Der Chef heuchelte noch bei Übergabe der Kündigung, es täte ihm ja so leid, aber es passt wohl nicht, es seien Fehler passiert (klar passieren Fehler nach 9 Wochen, wenn man 15 Jahre nicht in dem erlernten Beruf gearbeitet hat und drei Kolleginnen einem unterschiedliche Anweisungen geben, zwei davon gleichzeitig die Kanzlei verlassen und die dritte selbst 3 Wochen in Urlaub geht).

Die Krönung des Ganzen: Unnötigerweise hat der RA der Arbeitsagentur gegenüber nun auch noch mitgeteilt, ich hätte meine vertraglichen Verpflichtungen durch mangelhafte Arbeit verletzt und mir somit eine dreimonatige Sperre des Arbeitslosengeldes eingebracht.

Da sieht man schon, wie "menschlich" dieser RA ist... Immerhin war es eine Kündigung innerhalb der Probezeit, die ohne Angabe von Gründen erfolgt ist.

Hinter dem Rücken dann wird mir nun noch dass Messer in den Rücken gejagt und meinem Sohn und mir für drei Monate die finanzielle Unterstützung gestrichen...

Tolle Wurst!