Hallöchen,

folgendes Problem liegt bei mir an:

Wir haben eine Mandantin (Deutsche Staatsbürgerschaft) die vor einiger Zeit im Libanon war und einen Libanesen geheiratet hat. Sie war nur für elf Tage dort und ist danach zurück nach Deutschland. Sie hat ihn seit dem nicht mehr gesehen und er war auch nicht in Deutschland. Nun will sie sich scheiden lassen und wir wissen nicht so recht wie. Ich habe schon mit dem Konsulat in Beirut und mit dem zuständigen Gericht telefoniert. So wirklich weiterhelfen konnten die mir allerdings nicht. Der Bruder von unserem Gegner wohnt bei uns im Ort und wurde nunmehr als Zustellungsbevollmächtigter für seinen Bruder angegeben. Aber die Post muss doch trotzdem auch dem Gegner zugestellt werden oder? Das Problem ist, dass es im Libanon keine wirklichen Adressen gibt. Er könnte sich wohl beim dortigen Konsulat sowas wie ein Postfach einrichten, aber das Problem ist, dass der Gegner ständig unterwegs in Afrika und Asien ist. Dazu kommt, dass unsere Mandantin im 4. Monat schwanger ist und noch vor der Geburt des Kindes ihren jetzigen Freund heiraten will. Was ich zumindest denke sehr schwer werden wird, da die Scheidung ja auch übersetzt werden muss. Die Heiratsurkunde sowie den Ehevertrag haben wir bereits übersetzt. Allerdings steht da was von einer Morgengabe drin wo unsere Mandantin aber sagt, dass diese von ihr und auch von dem Gegner nicht gezahlt wurde.

Weiß jemand wie das wäre, wenn der Gegner schriftlich der Scheidung zustimmt und das Ganze übersetzt und beglaubigt wird. Vielleicht reicht das dem Gericht ja zur Scheidung schon.

Hatte schon mal jemand einen ähnlichen Fall?

Viele Grüße

Carina

Klingt kompliziert oh je. Sorry soetwas hatte ich auch noch nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass - wenn der Gegner schriftlich der Scheidung zustimmt - das reicht.

habt ihr evtl. mal die deutsche botschaft im libanon kontaktiert? ich denke, dass die euch mehr auskunft geben können.

so wie ich das von scheidungen aus der türkei kenne, ist eine scheidung im libanon schneller wie in deutschland.

Ich glaube auch nicht, dass eine schriftliche Zustimmung reicht.

Weiß denn überhaupt jemand, ob deutsches Recht anzuwenden ist? Wenn die Eheschließung im Libanon statt gefunden hat, ist dann nicht möglicherweise sogar libanesisches Recht anzuwenden? Was die nächste Frage aufwirft: Kann man sich nach libanesischem Recht überhaupt scheiden lassen?

Ich glaube auch, die Botschaft im Libanon wäre ein guter Ansprechtpartner. Wenn die euch nicht sofort helfen können, können die sich zumindest mit Leuten in Verbindung setzen, die sich mit dem libanesischem Recht auskennen.

Wobei man ja vielleicht bedenken sollte, dass der Libanon ja nun ein etwas umkämpfteres Gebiet ist als die Türkei, will sagen, dass im Libanon vielleicht Scheidungen nicht ganz so zackig bearbeitet werden, weil die andere Sorgen haben. Diesbezüglich solltest du die vielleicht auch Rat von der Botschaft dort holen.

Ich habe heute noch mal mit dem Gericht telefoniert. Die sagten mir, dass wir den Scheidungsantrag erstmal mit der Zustellungsvollmacht für den Bruder einreichen sollen. Sobald wir dann die schriftlich beglaubigte Zustimmung des Gegners haben sollen wir die an das Gericht nachreichen. Der zuständige Richter würde dann entscheiden, ob das für die Scheidung reicht oder nicht sagte man mir.

Wir werden das jetzt wohl so erst mal versuchen. Bin aber noch sehr skeptisch ob das so klappt.

Trotzdem erstmal Danke an alle!!