Was kann man von Auszubildenden erwarten?

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likema31
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#51

17.01.2017, 10:44

Ich aktualisiere mal. Es hat sich leider nicht viel geändert, da Neuerungen bei meinem Kollegen kaum durchzusetzen sind. Ein neuer Azubi blieb ganze 6 Wochen, er hatte sich etwas anderes vorgestellt. Gut, das kommt vor.

Wir haben jetzt noch eine Azubine in Teilzeit, die schon Anfang 30 ist. Bei ihr merkt man, dass sie bereits eine andere Ausbildung hinter sich hat und dass eine gewisse Lebenserfahrung da ist. Sie macht sich gut und bringt ständig Verbesserungsvorschläge, die leider auch nicht umgesetzt werden.

Für mich ist es zermürbend, weil die ausgebildete ReFa alles blockiert. Ich glaube, da schwingt ein Kompetenzproblem mit.

Unabhängig hiervon ist die Fehlerquote immer noch recht hoch. Wenn ich zum Beispiel darum bitte, mal 2 Stunden keine Anrufe durchzustellen, ist das nach 45 Minuten vergessen. Ich weiß nicht, warum die einfachsten Dinge nicht umgesetzt werden. Wenn ich und mein Kollege gleichzeitig im Urlaub sind, geht vieles schief. Es werden Schreiben falsch zugeordnet oder ohne Rücksprache mit dem Vertreter (unrichtig) bearbeitet.

Vielleicht könnt Ihr mir aus Eurer Sicht noch sagen, wie Ihr Euch kurzfristige Anweisungen merkt, die nicht täglich vorkommen? Schreibt Ihr das auf? Oder ist Euer Gedächtnis so gut, dass das nicht nötig ist?
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Ciara
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#52

17.01.2017, 10:57

likema31 hat geschrieben:Vielleicht könnt Ihr mir aus Eurer Sicht noch sagen, wie Ihr Euch kurzfristige Anweisungen merkt, die nicht täglich vorkommen? Schreibt Ihr das auf? Oder ist Euer Gedächtnis so gut, dass das nicht nötig ist?
Bei mir ist das recht unterschiedlich, aber wenn man z. B. an jemanden keine Telefonate durchstellen soll hilft vielleicht ein Post-It direkt auf dem Telefon. In dem Moment, in dem man das Telefon abnimmt, sieht man es gleich. Manchmal mache ich mir für solche Sachen ein Post-It da hin, wo ich es für genau die Sache am besten sehe. Ansonsten habe ich auch immer eine sog. "Kladde" auf dem Tisch liegen, auf denen ich mir kurzfristig Dinge notiere damit ich sicher gehen kann, dass ich sie nicht vergesse.
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
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Mariposa2
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#53

17.01.2017, 15:22

likema31 hat geschrieben:Vielleicht könnt Ihr mir aus Eurer Sicht noch sagen, wie Ihr Euch kurzfristige Anweisungen merkt, die nicht täglich vorkommen? Schreibt Ihr das auf? Oder ist Euer Gedächtnis so gut, dass das nicht nötig ist?
Es kommt darauf an. Da hier im Sekretariat gerne mal 10 Sachen gleichzeitig passieren, geht schnell mal etwas unter. Ich mache mir da auch entweder Post-Its oder trage mir eine Outlook/Advoware-Erinnerung ein. Für Telefontermine z. B. bimmelt mein Outlook, damit ich auch ja nicht vergesse, zu verbinden. Manche Sachen - wie z. B. nicht durchstellen - merke ich mir natürlich. Wie gesagt, kommt es auf die Fülle der gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben an. Ja, Post-Its sind mir liebe Freunde geworden :mrgreen: .

Unsere Azubine kann sich aber z. B. zeitweise überhaupt nichts merken und wenn ich ihr eine Aufgabe gebe, kann es durchaus sein, dass sie es einfach nicht macht und vergisst. Ich habe ihr bestimmt schon 5 x gesagt, dass, wenn sie doch weiß, dass sie Schwierigkeiten beim Merken von so etwas hat, sie es sich doch bitte dann aufschreiben soll.
Zuletzt geändert von Mariposa2 am 17.01.2017, 15:55, insgesamt 3-mal geändert.
tiko73

#54

17.01.2017, 15:22

Wir bekommen solche Arbeitsanweisungen gerne auch per Mail. Gerade wenn es heißt: "Ich bin heute nicht zu sprechen, aber Hr. Meier, Fr. Müller und alle von der Fa. Schulz stellen Sie mir bitte direkt durch."
Solche Mails drucke ich mir dann meist aus und lege sie auf dem Schreibtisch in mein Blickfeld, so dass ich das am Telefon immer präsent habe. Ansonsten hab ich mir dann auch schon einen Bapper an den Monitor gepinnt, damit ich dran denke (wobei ich mir solche Sachen wie "bitte 2 Std. keine Gespräche" i.d.R. auch noch ganz gut so merken kann :-))
likema31
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#55

20.01.2017, 11:22

tiko73 hat geschrieben:Wir bekommen solche Arbeitsanweisungen gerne auch per Mail. Gerade wenn es heißt: "Ich bin heute nicht zu sprechen, aber Hr. Meier, Fr. Müller und alle von der Fa. Schulz stellen Sie mir bitte direkt durch."
Solche Mails drucke ich mir dann meist aus und lege sie auf dem Schreibtisch in mein Blickfeld, so dass ich das am Telefon immer präsent habe. Ansonsten hab ich mir dann auch schon einen Bapper an den Monitor gepinnt, damit ich dran denke (wobei ich mir solche Sachen wie "bitte 2 Std. keine Gespräche" i.d.R. auch noch ganz gut so merken kann :-))

Ich werde das mal anregen, denn ich schicke sowas auch gern per Mail. Dann sollen die Azubis das ausdrucken und sich auf den Schreibtisch legen, sodass es auch alle mitbekommen.
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JJJ
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#56

20.01.2017, 15:07

likema31 hat geschrieben:Ich werde das mal anregen, denn ich schicke sowas auch gern per Mail. Dann sollen die Azubis das ausdrucken und sich auf den Schreibtisch legen, sodass es auch alle mitbekommen.
Da muss man aber auch aufpassen, dass die Kommunikation nicht ganz flöten geht. Irgendwann wird gar nicht mehr miteinander geredet und alles geht nur noch per Mail. Nur leider kann man da keine Betonung reinlegen ... :kopfkratz und der Azubi traut sich dann auch nicht mehr persönlich zu fragen, sondern schreibt nur noch E-Mails. Leider musste ich sowas schon erleben. Deswegen ist reden das A und O 8)

Ansonsten bin ich bei kurzzeitigen Arbeitsanweisungen auch für Klebezettel, wenn möglich direkt am Bildschirm. Arbeitsanweisungen, die grundsätzlich gelten aber selten angewandt werden müssen, tippe ich auch schon mal schnell ab und klebe sie gut sichtbar mit Datum an die Wand, auf den Tisch etc. ;)
:wink1 Unser größter Ruhm liegt nicht darin, niemals zu fallen, sondern jedesmal wieder aufzustehen, wenn wir gescheitert sind. 8)
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