Was kann man von Auszubildenden erwarten?

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Ernie

#41

02.11.2015, 16:29

@ likema31: Hast Du schon einmal das Gespräch gesucht?
likema31
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#42

03.11.2015, 10:55

Ernie hat geschrieben:@ likema31: Hast Du schon einmal das Gespräch gesucht?
Das werde ich demnächst tun. Ich wollte erst hier nachfragen, was ich erwarten kann. ;)
Kobudo
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#43

03.11.2015, 11:17

Vielleicht mal ein kleiner Ansatzpunkt zu dieser Sache: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die von dir angesprochenen Dinge (zu schnelles/nicht lesen von Schreiben/falsche Schreiben vorlegen usw.) durchaus bei einigen Azubis vorkommen. Sei dir bitte in einem Gespräch bewusst, dass diese Dinge der Azubine aber aller Voraussicht nach auch selbst auffallen und sie sehr ärgern werden. Manche Menschen haben einfach Schwierigkeiten damit, solche Dinge abzustellen bzw. brauchen sehr lange dazu. Was ich sagen möchte, um auf deine Kernfrage zurückzukommen:

Du kannst nicht von jedem Auszubildenden das erwarten, was andere vielleicht schon eher konnten. Das liegt in der Natur des Menschen. Vielleicht könntest du in dem zu führenden Gespräch darauf eingehen, dass du vielleicht nach Lösungsvorschlägen für das - sicher sehr ernst zu nehmende - Problem suchst. Aber einige Dinge sind eben nicht (so einfach) zu ändern. Aus einer anderen Sichtweise könntest du vielleicht an den Stärken der Auszubildenden ansetzen: Vielleicht macht sie etwas Bestimmtes (Telefonieren? Schreiben nach Diktat? Korrekturen? Selbst Schreiben formulieren?) ja sehr gerne oder überdurchschnittlich gut? Vielleicht fördert ein verstärkter Einsatz in diesen Sachen ja sogar die Motivation.
likema31
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#44

04.11.2015, 10:43

Kobudo hat geschrieben:Vielleicht mal ein kleiner Ansatzpunkt zu dieser Sache: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die von dir angesprochenen Dinge (zu schnelles/nicht lesen von Schreiben/falsche Schreiben vorlegen usw.) durchaus bei einigen Azubis vorkommen. Sei dir bitte in einem Gespräch bewusst, dass diese Dinge der Azubine aber aller Voraussicht nach auch selbst auffallen und sie sehr ärgern werden. Manche Menschen haben einfach Schwierigkeiten damit, solche Dinge abzustellen bzw. brauchen sehr lange dazu. Was ich sagen möchte, um auf deine Kernfrage zurückzukommen:

Du kannst nicht von jedem Auszubildenden das erwarten, was andere vielleicht schon eher konnten. Das liegt in der Natur des Menschen. Vielleicht könntest du in dem zu führenden Gespräch darauf eingehen, dass du vielleicht nach Lösungsvorschlägen für das - sicher sehr ernst zu nehmende - Problem suchst. Aber einige Dinge sind eben nicht (so einfach) zu ändern. Aus einer anderen Sichtweise könntest du vielleicht an den Stärken der Auszubildenden ansetzen: Vielleicht macht sie etwas Bestimmtes (Telefonieren? Schreiben nach Diktat? Korrekturen? Selbst Schreiben formulieren?) ja sehr gerne oder überdurchschnittlich gut? Vielleicht fördert ein verstärkter Einsatz in diesen Sachen ja sogar die Motivation.
Ich verstehe schon, was Du meinst. Dennoch erwarte ich, dass mehr Sorgfalt auf die einzelnen Punkte gelegt wird, je mehr Fehler bekannt werden. Ich stelle mir das so vor: Der Azubine wird jeden Tag bewusst, dass sie einen Fehler hätte vermeiden können, wenn sie die jeweiligen Schreiben gelesen, zumindest überflogen hätte. Würde man da als Azubi nicht selbst darauf achten, dass das nicht mehr passiert? Denn sowas ärgert einen, das ist klar.
likema31
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#45

01.09.2016, 09:22

Ich hole den Thread mal hoch. Fast 1 Jahr später hat sich nicht viel geändert, was leider auch an meinem Kollegen hier liegt, der eigentlich als Chef verantwortlich für die Azubis ist. Allerdings fehlt ihm dazu die Zeit, also überlässt er alles der ausgebildeten Refa, die aber derzeit fast nur Betreuungsakten bearbeitet.

Dass das nichts werden kann, ist klar. Wir sind eine Bürogemeinschaft und mir liegt etwas daran, dass die Azubis am Ende ihrer Ausbildung auch etwas können. Sie kommen jetzt ins 3. und 2. Lehrjahr und wir bekommen sogar noch einen neuen Azubi dazu.

Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, wenn jeder Azubi einem Rechtsanwalt zugeordnet wird? Ich fürchte nur, dass dann am Ende aber 3 Azubis unterschiedliche Dinge gelernt haben, weil jeder Anwalt seine Sachen halt ein wenig anders macht als der Kollege. Das fängt schon bei der Aktenführung an.

Wie ist das denn eigentlich bei Euch mit der Post? Werden die Akten dazu immer (!) herausgesucht oder wird die Post in eine Postmappe gelegt oder gar dem Anwalt einfach so vorgelegt?
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#46

01.09.2016, 09:44

Also wegen der Post ist es bei uns so, dass wir immer die jeweilige Akte gleich dazu heraussuchen. Soweit möglich wird das auch gleich von mir bzw. meiner Kollegin bearbeitet. Meine Chefin bekommt das dann lediglich nur noch, damit sie sieht, was eingegangen ist. Akte wird dann wieder weggehängt.
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#47

01.09.2016, 09:44

Alle Büros, die ich bislang kennengelernt habe, überlassen die Ausbildung der Azubis den Angestellten. Die Tätigkeit des Anwalts beschränkt sich in dem Bereich auf die Unterschriftsleistung unter dem Ausbildungsvertrag und dem Abzeichnen der Berichtshefte, ab und zu gibt's dann noch eine Nachfrage, wie es so läuft. Das meiste von meinem Ex-Chef/Ausbilder lernte ich bei meinem täglichen Küchendienst, wenn er sich in der Zeit seinen Kräutertee aufbrühte und mir nebenbei die Welt der Anwälte erklärte und Tipps gab, die zwar nicht für die Berufsschule taugten, aber mir im Büroalltag oft weitergeholfen haben.
Ich kenne einige größere Büros hier in der Stadt, die sich zusammengeschlossen haben und für ihre Azubis 1 x wöchentlich neben der Berufsschule einen eigenen Unterricht organisieren. Vor einiger Zeit lag hier mal ein Infoblatt im Gerichtsfach, wo jemand den entsprechenden Unterricht und sonstige Mitarbeiterfortbildungen anbot.

Die Post wird hier mit der Akte vorgelegt, es sei denn, sie ist nicht in der Registratur, dann wird der Posteingang dem zuständigen Sachbearbeiter ohne Akte vorgelegt, denn i. d. R. befindet sich die Akte dann bei ihm oder seiner Angestellten.
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#48

01.09.2016, 09:48

Ich habe jetzt schon in mehreren Kanzleien gearbeitet und jede hat es mit der Post anders gemacht. Ich persönlich finde es leichter, wenn die Akte mit der Post gleich vorgelegt wird.

Wenn Ihr die Azubis einem Anwalt zuordnet, dann könnte man es doch auch so machen, dass sie nach ein paar Monten wechseln. So lernen sie gleich unterschiedliche Arbeitsweisen kennen.
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#49

01.09.2016, 10:26

Bei uns kommt die gestempelte Eingangspost in eine rote Umlaufmappe und wird der Chefin ohne Akten vorgelegt, damit nicht so viele Akten in ihrem Arbeitszimmer liegen. Beim Eingangsstempel kann sie dann Verfügungen ankreuzen, z.B. RA, Kopie MA, zdA, SB...
Gruß Anja
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#50

01.09.2016, 10:29

katuscha hat geschrieben:Wenn Ihr die Azubis einem Anwalt zuordnet, dann könnte man es doch auch so machen, dass sie nach ein paar Monten wechseln. So lernen sie gleich unterschiedliche Arbeitsweisen kennen.
:zustimm

Wurde bei mir in der Ausbildung auch so gehandhabt; neben den unterschiedlichen Arbeitsweisen lernt man so ja auch ggf. verschiedene Rechtsgebiete etwas näher kennen. Die Vertiefung findet dann nach der Ausbildung im festen Arbeitsverhältnis statt, die Ausbildung ist dann aber ein wenig "universeller".
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