Vielleicht bin ich zu pingelig, aber ich hab einfach nur Lan

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kleinezicke2015
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#1

03.03.2017, 15:08

Ich habe im August letzten Jahres mit meiner Ausbildung angefangen. Das erste Halbjahr war ich in einer Kanzlei mit nur einem Anwalt und mir. Irgendwann musste ich aber leider feststellen das dadurch weil er mit mir alleine war er auch kaum Zeit hatte mich wirklich auszubilden,also habe och beschlossen zu wechseln und mir fest vorgenommen das die nächste Kanzlei min.eine Refa hat. Die hab ich denn auch gefunden. Der Start war echt klasse, die Refa war nicht da, also war ich jetzt die ersten drei Wochen alleine und musste mich so orientieren. Die Anwälte haben sich zwar gekümmert und es war noch ab und an jemand aus der zweiten Kanzlei hier, aber eigentlich war ich alleine. Ich hab es aber hinbekommen und alles so gemacht wie vorgeschrieben. Alles weg gearbeitet und mich mit Programmen auseinander gesetzt die ich vorher nicht kannte.
Jetzt ist die Refa wieder da und ich darf nichts mehr macheb. Sie nöllt nur rum, selbst die Post hab ich in ihren Augen falsch aufgemacht. Lässt mich dann auch noch abends mit dem abwasch einfach stehen und geht und auch morgens darf ich die drecksarbeit erledigen. Heute sitze ich seit halb neun nur rum bekomme nichts gezeigt, was man ja denken würde da sie denkt ich hab die letzten drei Wochen "Hans guck in die Luft" gespielt, bekomme keine Aufgaben zugewiesen, garnichts.Im Prinzip macht die Refa ihr ding und ich kann mich selbst beschäftigen. Kann ja sein das ich zuviel verlange, aber rumsitzen kann ich auch zuhause. Ich hatte eigentlich Hoffnung das ich nachdem wechsel mehr zutun habe und auch gefordert werde, aber da hab ich wohl falsch gedacht! :(

Würde gern mal eure Meinung dazu hören. Danke schonmal im vorraus.
Skyline
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#2

03.03.2017, 15:30

Hallo,

also das ist meiner Meinung nach ein typisches Machtgehabe Deiner Kollegin : mein Revier und je mehr ich ihr zeige umso schneller kann sie mehr und wird besser. Ich selbst war in mehreren Kanzleien tätig, ob groß oder klein und in den meisten gab es Konkurrenz-Verhalten. Mir hat es geholfen eine Kollegin direkt darauf anzusprechen und ich hab ihr klargemacht, dass wir ein Team sind und ich ihr helfen will. In meiner jetzigen Kanzlei habe ich eine Kollegin nach der Ausbildung praktisch noch einmal ausgebildet und viel gezeigt, sie war viel jünger als ich , was aber keine Rolle spielte, es macht mir halt Spaß mein Wissen weiter zu geben im vernünftigen Ton und ich sehe ja auch dann die Unterstützung die daraus wächst.
kleinezicke2015
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#3

03.03.2017, 16:04

Ja an sowas ähnliches dachte ich auch schon, aber nach der Aktion bereits am ersten Tag dachte ich mir wirklich die sollte lieber alleine bleiben.
Sie ist ja heute überraschend früher abgehauen, normalerweise nimmt der der früher geht immer die Post mit runter zum Pin Briefkasten, sie ist davon neuerdings ausgenommen. Auch vorhin gab es wieder die Diskussion das ich die Briefe ja per Hand aufmache. Also um es kurz zu machen, sie redet mit einem wenn sie was zu meckern hat, ansonsten wird man dezent ignoriert.

Ich kann so ein Konkurrenzdenken absolut nicht ausstehen. ich bin auch schon etwas älter und definitiv aus dem Alter raus wo ich mir so ein Kindergarten antun muss.
Ich hab sie nicht drum gebeten das sie die ersten drei Wochen krank ist und ich alleine klar kommen musste, aber anstatt mich dann einzuarbeiten mault sie nur rum was ihr alles nicht in den Kram passt. :motz

Ich für meinen Teil bin, nach dem heutigen Tag, an dem Punkt das ich mir wirklich sage dann hätte ich auch in der alten Kanzlei bleiben können, da war ich wirklich alleine und meine Arbeit wurde anerkannt. Hier habe ich grad das Gefühl das ich die letzten Wochen gut genug war um Krankenvertretung zu spielen und jetzt macht jeder wieder seins, aber wie schon gesagt ich brauch wirklich einen Ausbildungsplatz wo ich gefordert und gefördert werde. Ist zwar schön das ich mein Schulkram machen kann, aber das vertreibt mir auch nicht die Langeweile. :sad:
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Sunny1393
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#4

04.03.2017, 07:10

Hallo!

Am besten mal reden, wie schon erwähnt. vielleicht bringt es was.

Leider ist es in mehreren Kanzleien auch eher üblich, dass die Auszubildenden als billige Arbeitskräfte angesehen wurden. Musste ich in meiner Kanzlei traurigerweise mehr oder minder auch irgendwann feststellen (in der Berufsschule waren auch viele unglücklich). Anfangs habe ich noch das ein oder andere gezeigt bekommen und mal Diktate schreiben, dann war gähnende Leere.....Irgendwann wurde ich, weil eine Refa rausgeschmissen wurde, in ein Sekretariat gesetzt und durft neben dem dann noch den Rest machen also Spülmaschine ausräumen, der ihre Kaffeemaschine säubern, die echt ekelhaft war... und die typischen Azubi-Aufgaben... Wehe es wurde dann mal nichts gemacht, weil ich nicht dazu kam. Ich musste deswegen täglich länger bleiben, während die anderen dann abgehauen sind.

Eine Kommunikation war nicht möglich leider, da alles an die Frau vom Cheffe überging und teilweise von den Geschehnisse gar nichts mitbekam und dadurch wurde es, aufgrund von Lügenmärchen, dann nur noch schlimmer, anstatt mal besser.

Ich finds immer wieder traurig, wie mit Auszubildenden umgegangen wird, vor allem die, die wirklich was lernen wollen usw., die dann auf der Strecke bleiben müssen. Ich habe zum Glück eine Kanzlei gefunden nach meiner Ausbildung, wo mir die Kollegin vieles gezeigt hatte und man auch über Probleme sprechen konnte, ohne, dass dann später Geschrei ist.

Ich hoffe, du hast Erfolg. :)

Grüße,
Sunny
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. :fecht
Vulpes
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#5

06.03.2017, 08:40

Also ich finde dieses Konkurrenzdenken schrecklich.

Ich kann so Kolleginnen und Kollegen nicht verstehen. Es ist doch super, wenn man jemanden mit im Büro sitzen hat der einen etwas Arbeit abnehmen kann und man nicht immer alles alleine machen muss!

Ich würde sie auf jeden Fall ansprechen. Denn da muss sich schnell etwas tun. Immer dieses gemecker, dass die Auszubildenden schlecht sein und dann hat man jemanden da sitzen der was lernen will und dann verweigert man demjenigen eine gescheite Ausbildung. Unmöglich!

Ich habe hier auch eine Azubi sitzen und ganz ehrlich: ich gebe ihr alles mögliche. Klar, ich muss schauen, dass ich sie nicht überfordere. Aber sie ist klug und nicht auf den Kopf gefallen. Der perfekte Nachwuchs halt!

Es kann auch mal sein, dass ich die "dumm@ Arbeit mache, wie Kenntnisnahmeschreiben und Akten weghängen, nur damit sie in Ruhe einen Kfa machen kann. So geht Ausbildung. Außerdem darf die mich 24 Stunden mit ihren Fragen nerven. Auch wenn ich an einer Fristsache sitze. Zur Not muss sie die Frage aufschreiben oder unseren Chef direkt fragen.

Außerdem lernt man doch auch als ausgelernte Kraft nie aus. Manchmal stellt die mir Sachen, die ich ihr auf Anhieb nicht beantworten kann, weil ich die seit Jahren nicht mehr anwenden musste und so wird auch mein Wissen wieder aufgefrischt.

Ich kann sowas ehrlich nicht verstehen :patsch
LG Vulpes
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Sputnik85
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#6

06.03.2017, 09:16

Hallo,

ich sehe das ganz grad mal ein bisschen anders:

Bitte versteht mich nicht falsch. Klar, die Azubis haben es nicht einfach. Aber versetzt euch auch mal in die Situation der Kollegin. Sie war nicht da für längere Zeit und dann kommt jemand, der in den ersten Wochen gar nicht richtig eingearbeitet werden kann von ihr. Sie hat ihr System im Büro - so hat es jeder von uns.

Was war denn (zum Beispiel) an der Postbearbeitung falsch? Was nörgelt sie denn? Ich finde deine Aussage dazu leider etwas mager. Kläre uns doch auf, was genau ihr Problem ist.

Ich würde das jetzt nicht direkt wieder alles negativ sehen. Ich hab auch schon mal eine Azubine vor die Nase gesetzt bekommen. Wir waren uns auch nicht wirklich einig.

Sag deiner Kollegin, dass ihr einen schlechten Start hattet. Frag, ob sie 10 Minuten für dich hat und dann "begrüßt" euch erstmal richtig. Sie muss dir sagen was du wie in der Kanzlei zu tun hast.

Wenn das gar nichts bringt, setze dich mit deinem Chef zusammen. Erkläre ihm die Situation.
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#7

06.03.2017, 10:58

Sputnik85 hat geschrieben:Hallo,

ich sehe das ganz grad mal ein bisschen anders:

Bitte versteht mich nicht falsch. Klar, die Azubis haben es nicht einfach. Aber versetzt euch auch mal in die Situation der Kollegin. Sie war nicht da für längere Zeit und dann kommt jemand, der in den ersten Wochen gar nicht richtig eingearbeitet werden kann von ihr. Sie hat ihr System im Büro - so hat es jeder von uns.

Was war denn (zum Beispiel) an der Postbearbeitung falsch? Was nörgelt sie denn? Ich finde deine Aussage dazu leider etwas mager. Kläre uns doch auf, was genau ihr Problem ist.

Ich würde das jetzt nicht direkt wieder alles negativ sehen. Ich hab auch schon mal eine Azubine vor die Nase gesetzt bekommen. Wir waren uns auch nicht wirklich einig.

Sag deiner Kollegin, dass ihr einen schlechten Start hattet. Frag, ob sie 10 Minuten für dich hat und dann "begrüßt" euch erstmal richtig. Sie muss dir sagen was du wie in der Kanzlei zu tun hast.

Wenn das gar nichts bringt, setze dich mit deinem Chef zusammen. Erkläre ihm die Situation.
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#8

06.03.2017, 13:50

Hi
ich habe meine Ausbildung auch im letzten August begonnen und bin bisher alles in allem zufrieden. Ich würde in einem ruhigen Moment mal versuchen mit ihr zu reden oder einfach mal sagen "könntest/ könnten Du/ Sie mir das vielleicht zeigen, damit ich das beim nächsten Mal richtig selber machen kann?". Ansonsten auch einfach mal was übernehmen oder fragen, was du machen könntest.
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#9

06.03.2017, 14:07

Für mich stellt sich auch die Frage, wie hoch der Arbeitsanfall in der Kanzlei generell ist.

Es gibt Menschen, die können bei der Arbeit einfach nicht loslassen oder abgeben. Insbesondere wenn sie dann das Gefühl haben, nicht ausgelastet zu sein. Eine solcher Mensch wird natürlich ungern an den Azubi delegieren.

Andererseits könnte es aber auch daran liegen, dass die Kollegin total überlastet ist. Ausbildung / Einarbeitung braucht Zeit und freie Kapazitäten. Insbesondere wenn Du Dinge anders machst, als sie es nach ihrem System gewohnt ist, kommt es schnell zu Frust. Ich würde in meiner Kanzlei manche Dinge für mich anders machen. Aber bei vielen Sachen richte ich mich nach den Refas, weil ich sonst deren System total durcheinander bringe. Und ich bin hier kein Azubi :mrgreen: .
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#10

06.03.2017, 14:42

Naja, ich habs eigentlich genossen, wenn ich nicht so viel zu tun hatte, denn dann konnte ich den Azubis die Arbeit und den Vorgang auch ganz in Ruhe erklären. Da ich diese Zeit nicht mehr habe, gibt es hier auch keinen Azubi.

Nur manche Chefs meinen ja, sie würden der Angestellten einen Gefallen damit tun, wenn sie ihr eine Auszubildende "als Unterstützung" an die Seite stellen.

Sorry, aber eine Unterstützung werden die eigentlich erst richtig im dritten Lehrjahr. Davor bedeutet die Ausbildung eines Azubis meist nur zusätzöiche Arbeit. Und das ist jetzt nicht böse gemeint. Aber ich bin auch der Meinung, dass die Entscheidung, einen Azubi zu nehmen, nicht der Chef alleine treffen sollte, sondern das mal mit seiner Angestellten absprechen sollte. Denn ein Azubi ist definitiv nicht nur zum Kaffee kochen, Akten wegräumen usw. da, sondern ein Azubi bedeutet Verantwortung. Denn der Ausbilder ist dafür verantwortlich einem Azubi eine so gute Ausbildung sicherzustellen, dass dieser im weiteren Leben im Ausildungsberuf ohne Probleme bestehen kann. Und wenn ich sehe, was mir hier als ausgelernte Rechtsanwaltsfachangestellte hingesetzt wurde, sorry, aber dann krieg ich das Grausen. Da kann man ja praktisch mit der Ausbildung von vorne anfangen. Da ist weder eine Ahnung im Gebührenrecht, noch in der Zwangsvollstreckung oder dem Mahnwesen gegeben. Das einzige, was die können, ist tippen. Und eben davon bewegt sich aber das Bild der Refa, wie hier alle Beiträge zeigen, eindeutig weg.
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