Gibt es noch qualifizierte Azubi-Bewerbungen?

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Tigra
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#141

14.02.2008, 11:34

ja das ist schwierig. erst gehst du jahrelang von morgens bis mittags wohin, wo du weder sonderlich aufpassen musst noch sonst was und dann zack von in der früh bis abends wolle power.
das packen die meisten leider nicht. deswegen sind wir ganz dankbar für bewerbungen mit nebenjobbern, die wissen wenigstens das es kein zuckerschlecken ist 8 std. auf power zu laufen :D
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Catwoman1703
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#142

14.02.2008, 12:20

So, uff! Hab jetzt mal aufgeholt und mich ab Seite 3 durchgelesen, was ich bisher verpasst hab.
Ich würde nochmal allgemein zu einer Azubibewerbung sagen, dass es auf das Zeugnis schon sehr ankommt, denn das ist ja der einzige Nachweis, den ein Schulabgänger zu bieten hat. Sicherlich kann man über eine schlechte Note hinwegsehen und den Azubi evlt. in einen Vorstellungsgespräch darauf ansprechen, warum denn gerade in diesem Fach eine schlechte Note zustandegekommen ist. Aber ist ein Zeugnis durch die Bank schlecht, also mit vieren und fünfen übersäht (schreibt man das jetzt so? sorry, wenns falsch ist, will jetzt nicht extra im Duden nachschlagen) ;-) kann man ja davon ausgehen, dass es sicherlich nicht am Lehrer oder sonst wem lag, das ist m. E. ein Zeichen von Faulheit.
Es lässt sich auch ein nicht ganz so gutes Zeugnis durch eine ordentliche Bewerbungsmappe kaschieren, denn wer ein ordentliches Anschreiben u. Lebenslauf inkl Lichtbild vorweisen kann und das ganze auch nicht nur mit einer Büroklammer zusammenheftet, hat schon mal gepunktet. Das ist für mich ein Zeichen von Gewissenhaftigkeit und Ordnung.

Leider scheint es so, dass vielen Azubi-Berwerbern diese Eigenschaften fehlen. :-(
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leilani
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#143

14.02.2008, 12:42

Dass man acht Stunden am Anfang vielleicht nicht durchhält oder Probleme hat, ist das Eine. Aber das man das dann sagt, dass ist das andere. Ich bin für Offenheit, keine Frage. Aber das hat einfach auch was mit "sich-selbst-gut-verkaufen" zu tun. Das ist nicht mehr die Schule, das ist die harte, reale Arbeitswelt. Und ich meine, dass, je eher man sich dran gewöhnt, desto besser auch für einen selbst. Azubis sollten an sich schon anders behandelt werden, als Angstellte. Aber so wie ich mich als Azubi verhalte, so werde ich auch ein stückweit behandelt.
Ich hätte mich das damals nicht getraut zu sagen. Das wär mir viel zu peinlich gewesen, dass meine Vorgesetzten denken, ich bin nicht in der Lage acht Stunden lang eine Sache durchzuhalten. Ich bin doch nicht im Streichelzoo. Sry! Hab ich kein Verständnis für. Mit 16 oder 17 ist man in der Lage acht Stunden lang seine Konzentration auf die Arbeit zu lenken.

@Kordu
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#144

14.02.2008, 12:48

Da muss ich leilani zustimmen. Als ich mit 16 die Ausbildung angefangen habe, war ich am Anfang total überfordert. In der Schule war alles locker und mit einmal jeden Tag 8 Stunden (oder manchmal 10 oder auch noch länger) zu arbeiten war schon hart. Aber ich hätte das auch nie vor meinem Chef zugegeben. Ich habe mich dann abends immer daheim "ausgekotzt". Aber nach ein paar Wochen hat man sich da auch dran gewöhnt. Ich finde, dass es einen super schlechten Eindruck macht, wenn man das sagen würde. Ich glaube, wenn ich mich beschwert hätte, dann wäre ich rausgeflogen.
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#145

14.02.2008, 12:50

@kordu: sorry hatte überlesen, dass es um unentschuldigte geht! Das ist natürlich absolutes No go (schreibt man das so?)!!
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#146

14.02.2008, 12:53

@ leilani: Da hat hast du vollkommen recht!
Meiner Meinung ist die Arbeitszeit eine Sache der Eingewöhnung, es hat ja sicherlich jeder z. B. nach zwei Wochen Urlaub Probleme mit dem frühen Aufstehen und langen arbeiten?

Unsere Azubis habens da echt schwer, wenn sie sich an den Arbeitsalltag gewöhnen müssen *Mitleid* ;-) Man sollte es wirklich nicht an die große Glocke hängen, dass es einem zu schaffen macht so lange zu arbeiten. Was sollen denn da andere sagen, die in anderen Berufen arbeiten, z. B. Frisöre, die müssen für einen Hungerlohn auch noch den ganzen Tag stehen, wenn das mal nicht auf die Beine geht.
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#147

14.02.2008, 13:00

Jetzt kommt mal von mir ein kurzer Sachstandsbericht:
Haben seit Dienstag eine Praktikantin, sich sich bei uns beworben hatte. Sie hat die FOS abgebrochen und ist jetzt auf der BFZ. Von dort wurde sie an uns verwiesen.
Nun zu ihr.
Sie hat gute Noten, begreift auch ganz schnell, doch hat sie leider eine etwas seltsame Art. Am ersten Tag (gut, das kann natürlich auch an der Aufregung liegen) zu keinem richtig Hallo oder Tschüss gesagt. Sie hat auch den ganzen Tag kein einziges Mal ein Lächeln rausbekommen. Lief den ganzen Tag mit einer furchtbaren Miene rum. Wenn man ihr z. B. gezeigt hat, wie einen Überweisungsträger ausfüllt, kan ein etwas genervter Blick.

Waron liegt das eurer Meinung nach? Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüße

Steffi_1986
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#148

14.02.2008, 13:01

Da bin ich aber ein bißchen fassungslos! Was soll das heißen "am Anfang noch nicht 8 Stdt durchhalten"? Unglaublich, dass hätt ich mal damals meinem Vater sagen sollen, uiuiui. Die Azubis sind keine Rentner sondern im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Eigentlich sollte ein so junger Mensch voll das Durchhaltevermögen haben und auch voll Konzentration an den Tag legen. Vielleicht ist es mal interessant zu wissen, ob sich die Azubis am Wochenende durch Feierei auspowern und deshalb in der Woche durchhängen, - denn feiern können sie erstaunlicher Weise immer. Das geht ja garnicht!

Wir lassen uns immer die geeignetsten Kandidaten nacheinander zum 3-tägigen Praktikum antreten (so zwischen 3 und 5). Wir können dann sehen, wie sind die Auffassungsgaben, wollen diejenigen überhaupt arbeiten oder haben sie eine Null-Bock-Einstellung, denken sie mit, sehen sie die Arbeit, passen sie menschlich ins Team. Damit haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Dann haben wir vier Monate Probezeit, - und da fackeln wir auch nicht lange, wenn ein Bewerber nicht die erwartete Leistung bringt, wird er gekündigt, - es gibt genug andere. Bewerber mit vieren und fünfen in den Hauptfächern bekommen sofort ihre Unterlagen zurück. Wir haben wahrlich nicht die Zeit den jungen Damen und Herren die deutsche Rechtsschreibung oder das Rechnen (die meisten können weder Prozente, noch Zinsen ausrechnen, von Verteilungsrechnen mal ganz zu schweigen!) beizubringen. Wir haben auch keine Lust uns damit zu belasten. Das ist definitiv Aufgabe der Schule und ein paar gute Voraussetzungen für den Job müssen die Kids schon mitbringen, ansonsten sind sie ganz klar fehl am Platz.
Wohl dem der´s Beste nicht verlor, im Kampf des Lebens den Humor
_steffi_

#149

14.02.2008, 13:11

@steffi1986
Schwere Unsicherheit. Wir macht Sie den ihre Arbeit?
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#150

14.02.2008, 13:11

@Steffi_1986: Also eure Praktikantin erweckt ja nicht gerade dein Eindruck, als hätte Interesse an dem Job. Gerade am ersten Tag muss man doch ein bißchen motivierter ran gehen und vor allem freundlich. Was sollen sich denn da die Mandanten denken, wenn sie nicht gegrüßt werden oder böse angeschaut werden?
Sicherlich, vielleicht hatte sie nur einen schlechten Tag, aber den hab ich auch oft, weil ich privat ein Problem hab oder mich irgendjemand nervt. Aber ich grüß doch trotzdem meine Kollegen und Chefs und die Mandanten, denn die können doch nichts dafür.
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