Gestaltung Bewerbungsgespräch?!

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wifey
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#21

13.06.2007, 23:13

Mein längstes Vorstellungsgespräch war das zu meinem jetzigen Job: 3,5 Stunden mit meiner leider mittlerweile EX-Chefin, einer Vertretung aus der Personalabteilung (Personalchefin war glücklicherweise im Urlaub) und der Dame von der Zeitarbeitsfirma.

Das Gespräch war am Freitag vor Pfingsten um 16.00 Uhr - mein erster Arbeitstag der darauffolgende Dienstag - das war vor genau 7 Jahren.

Im Vorstellungsgespräch eigentlich die üblichen Fragen - wieso warum weshalb weswegen - in meinem Fall noch zusätlich ein halbstündiges Interview, da ich über 1 Jahr krankgeschrieben war - warum ich mein Studium abgebrochen habe und ... HORROR .... smalltalk in english ....
Über das Gehalt haben sich dann meine (EX)Chefin und die Dame von der Zeitarbeitsfirma geeinigt .... und das war schon göttlich
Viele Grüße

ich
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Mia
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#22

14.06.2007, 16:19

wifey hat geschrieben:Was hat er denn geboten Mia? 250 € für ne 60-Stunden-Woche?

Also: Du solltest das Geld mitbringen und dafür darfst Du auch bei ihm arbeiten?
Wahrscheinlich werden mich jetzt einige steinigen, aber er hat mir € 1.500,00 brutto für 40-Stunden-Woche ohne Urlaubs- und Weihnachsgeld geboten. Nicht verhandelbar. Da bin ich dann aufgestanden und bin gegangen. 8)

Das war wohl auch eher ne Stelle für ne Berufsanfängerin. Er hat mich auch so Sachen gefragt, was ich in meiner Ausbildung gemacht habe, ob ich mich mit den Kolleginnen gut verstanden habe und wollte alles ganz genau wissen. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich in der Ausbildung mit dem Hund Gassi war und Botengänge gemacht habe. Allerdings war das ja auch schon 12 Jahre her. :roll:
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wifey
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#23

14.06.2007, 19:30

Keine Angst Mia, ich steinige Dich nicht ....
Viele Grüße

ich
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Js123
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#24

20.02.2017, 16:09

Hallo :wink1

ich greife mal das Thema hier auf, auch wenn die Beiträge schon etwas älter sind .. Aber ich würde gerne eure Meinungen hören (:

Ich habe bisher erst 3 Bewerbungsgespräche hinter mir, wobei man das eine Gespräch eig. nicht dazu zählen kann (bin persönlich in die Kanzlei um die Bewerbung abzugeben, Chef hat mir die Tür aufgemacht, am Empfang nach Gehalt gefragt und mich dann eingestellt). War im Nachhinein ziemlich dumm von mir, weil das eine Jahr bei ihm Horror war...

Bei dem 2. Gespräch saß ich mit 5 Anwälten in einem Raum :angst
Das Gespräch verlief nicht so toll. Standardfragen waren dabei, ich wurde auch gefragt, was für Arbeiten ich gar nicht gerne mache, weil einem ja nicht immer ALLES Spaß macht in seinem Beruf. - Was würdet ihr darauf antworten? Der eine Anwalt hat die ganze Zeit wegen meiner Zeugnisnoten abfällige Kommentare abgelassen, was mich extrem verunsichert hat und ich mich dann auch teilweise geschämt habe... Ich muss dazu sagen, nach meiner Ausbildung war ich sehr schüchtern und hatte ziemliche Panik vor solchen Gesprächen... Ich habe mich davor immer extrem unter Druck gesetzt und hatte riesen Respekt davor, weil ich bloß nichts falsches sagen wollte. Im Gespräch selbst war ich auch eher zurückhaltend.

Das 3. Gespräch war mit 2 Rechtsanwältinnen, die super freundlich waren. Das Gespräch verlief gut, mir wurden Fragen gestellt, die ich auch sicher beantworten konnte. Im Gespräch war ich dann auch viel entspannter und konnte viel offener sprechen.

Am Ende wird man ja meistens oder immer gefragt, ob man selbst noch Fragen hat.. Ich habe mich damals (ja ok das war vor 2 Jahren haha) eigentlich nie getraut irgendwas zu fragen, weil ich mir dachte, ja komm das kannst du dann alles während der Arbeit erfragen bspw. bei deinen neuen Kollegen. Ist eigentlich auch nicht gerade von Vorteil, weil Fragen ja auch das richtige Interesse an dem Job zeigen, oder?
Habt ihr Erfahrung damit gemacht, welche Fragen man auf keinen Fall stellen sollte? Zum Beispiel Dinge über das Betriebsklima, Möglichkeiten auf weitere Gehaltserhöhungen im Laufe der Zeit oder der geplante Urlaub im darauffolgenden Monat. Oder kommt es nur darauf an, wie man die verpackt

Freue mich auf eure Meinungen
Für alles, was du verpasst, hast du etwas anderes gewonnen.
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Mariposa2
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#25

20.02.2017, 17:38

Js123 hat geschrieben:Bei dem 2. Gespräch saß ich mit 5 Anwälten in einem Raum :angst
Das Gespräch verlief nicht so toll. Standardfragen waren dabei, ich wurde auch gefragt, was für Arbeiten ich gar nicht gerne mache, weil einem ja nicht immer ALLES Spaß macht in seinem Beruf. - Was würdet ihr darauf antworten? Der eine Anwalt hat die ganze Zeit wegen meiner Zeugnisnoten abfällige Kommentare abgelassen, was mich extrem verunsichert hat und ich mich dann auch teilweise geschämt habe... Ich muss dazu sagen, nach meiner Ausbildung war ich sehr schüchtern und hatte ziemliche Panik vor solchen Gesprächen... Ich habe mich davor immer extrem unter Druck gesetzt und hatte riesen Respekt davor, weil ich bloß nichts falsches sagen wollte. Im Gespräch selbst war ich auch eher zurückhaltend.
Ich würde ehrlich sein. Ich würde das sagen, was mir keinen Spaß macht: Nämlich immens viel kopieren, 100 Anlagen aus 50 Ordner erst in mühevoller Kleinstarbeit selbst zusammenzusuchen oder für die Mandanten Prozesskostenhilfeanträge ausfüllen (am besten, wenn die dann 10 Ordner hinknallen und man sich alles selber raussuchen sollen. Ich habe gehört, es gibt viele Kanzleien, die das machen. Frage mich immer, wie man für so etwas, was kein Geld bringt, so viel Zeit aufwenden kann). Wenn ich den Job dann nicht bekomme: Umso besser. Denn wenn das meine Hauptaufgaben wären, hätte ich da ohnehin keine Lust darauf und wäre schneller weg, als einer Popocatépetl sagen kann.

Das hinsichtlich deiner Zeugnisse war bestimmt Taktik. Die haben vielleicht Mandanten, die schwierig am Telefon sind und man muss sich behaupten und selbstbewusst sein. Die kannten deine Zeugnisse schon, bevor sie dich eingeladen haben. Waren dann wohl offensichtlich doch nicht zu schlecht dafür, dich zum Gespräch einzuladen :mrgreen:

Js123 hat geschrieben:Am Ende wird man ja meistens oder immer gefragt, ob man selbst noch Fragen hat.. Ich habe mich damals (ja ok das war vor 2 Jahren haha) eigentlich nie getraut irgendwas zu fragen, weil ich mir dachte, ja komm das kannst du dann alles während der Arbeit erfragen bspw. bei deinen neuen Kollegen. Ist eigentlich auch nicht gerade von Vorteil, weil Fragen ja auch das richtige Interesse an dem Job zeigen, oder?
Habt ihr Erfahrung damit gemacht, welche Fragen man auf keinen Fall stellen sollte? Zum Beispiel Dinge über das Betriebsklima, Möglichkeiten auf weitere Gehaltserhöhungen im Laufe der Zeit oder der geplante Urlaub im darauffolgenden Monat. Oder kommt es nur darauf an, wie man die verpackt
Ich denke, das wäre dann genau der Teil, wo ich so richtig loslegen würde. Klemmbrett gezückt und los geht's :teufel .

Es gibt 1000 Sachen, die ich vorher abgeklärt wissen möchte:

- Gehalt
- Urlaub
- Überstundenanfall (man muss wissen, was einen erwartet)
- Kleidungsvorgaben
- Aufgaben, die mich erwarten
- für wen werde ich zuständig sein und werde ich überhaupt einem festen Anwalt (oder sogar mehreren) zugeordnet oder soll ich ggf. Springer spielen
- wird im Büro Kommentarliteratur vorrätig gehalten (bzw. brauche ich die überhaupt) oder muss ich die selber mitbringen
- habe ich Zugang zu Datenbanken wie beck online usw.
- hat man ein Einzelbüro oder arbeitet man in einem Großraumbüro (ich würde mir ggf. die Büros zeigen lassen oder nach einem Probetag fragen, falls man sich für mich entscheidet)
- welches Anwaltsprogramm/Mailprogramm benutzt man?
- Gibt es Getränke dort oder muss ich mir selber was mitbringen usw.

Denn jeder hat ja bestimmte Ansprüche und ich z. B. würde nicht mit 20 Leuten in einem Raum sitzen wollen, wo alle durcheinander tippen und telefonieren usw. Zu zweit empfinde ich zum Teil schon als anstrengend. Genauso würde ich niemals für 2 oder mehr Anwälte arbeiten wollen. Denn das heißt meistens: Sehr spät Feierabend und spontan freinehmen, weil Cheffe auf einem Auswärtstermin ist und nicht mehr reinkommt, ist nicht, weil einer von beiden meistens da ist (es sei denn, sie geben gemeinsam eine Schulung). Ich kenne das aus meiner Zeit in einer Großkanzlei, ist echt anstrengend und man muss überlegen, ob man sich das antun will oder nicht. Das Arbeitspensum ist natürlich auch nicht ohne. Schon allein deswegen würde ich zur mentalen Vorbereitung sehr viele Fragen stellen.

Ich würde mich da auch nicht schämen, zu fragen. Warum auch? Ein Vorstellungsgespräch ist nicht nur dafür da, dass die Kanzlei sieht, wer du bist und wie du bist, sondern auch dafür, dass du dir einen Eindruck verschaffen kannst und selber herausfindest, ob du da überhaupt hin willst und ob dir das alles wirklich so zusagen würde. Es bringt ja nichts, wenn man hinterher unglücklich ist. Da hat keiner was von, wenn du nach 2 Monaten wieder kündigst.
Zuletzt geändert von Mariposa2 am 22.02.2017, 09:02, insgesamt 2-mal geändert.
pitz
...wegen der Kekse hier
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#26

21.02.2017, 09:28

Mariposa2 hat geschrieben:Ich würde mich da auch nicht schämen, zu fragen. Warum auch? Ein Vorstellungsgespräch ist nicht nur dafür da, dass die Kanzlei sieht, wer du bist und wie du bist, sondern auch dafür, dass du dir einen Eindruck verschaffen kannst und selber herausfindest, ob du da überhaupt hin willst und ob dir das alles wirklich so zusagen würde. Es bringt ja nichts, wenn man hinterher unglücklich ist. Da hat keiner was von, wenn du nach 2 Monaten wieder kündigst.
:zustimm
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