Spracherkennung Dragon - weniger Arbeit?

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renofix
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#1

15.11.2014, 12:13

Guten Abend,

ich arbeite in einer Großkanzlei. Nun haben die Partner das Dragon Spracherkennungssystem gekauft. Wir sind gerade in der Testphase. Ich arbeite sehr gern selbstständig, Diktate schreiben war nie so meins, mein Steckenpferd ist die ZV. Es wird dann bald sicher weniger Arbeit anfallen, wenn das System fleißig lernt. Auch finde ich es jetzt viel ermüdender, nur die Diktate anzuhören, weil ich nicht mehr schreibe und Fehler am Bildschirm zu sehen, fällt mir schwerer als auf Papier.

Ich arbeite seit 7 Jahren in der Kanzlei, meine Kollegen in meiner Abteilung seit 15 - 25 Jahren, muss ich jetzt um meinen Arbeitsplatz fürchten? Irgendwann ist ja weniger zu tun? Wie sind eure Erfahrungen mit der Spracherkennung?

Vielen Dank!

renofix
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#2

15.11.2014, 13:37

Hallo renofix!

Meine Chefin arbeitet auch mit Dragon. Ich kann dir jetzt leider nicht sagen, wie es bei euch ausschauen wird wg. Personaleinsparungen. Meine Chefin macht einerseits mit Dragon und andererseits mit Diktaten, welche auch von uns geschrieben werden. Normalerweise schreiben wir die diktierten Sachen und fertig. Wenn wir aber ziemlich überlastet sind, diktiert sie es mittels Dragon. Dragon benutzt sie auch, wenn sie am Wochenende diktiert und die Sachen selbst gleich fertig macht und per Fax wegschickt.
Da wir personell nicht "überbesetzt" sind, ist Dragon für uns wirklich eine enorme Erleichterung. Die Diktate welche über Dragon gemacht werden, schaut sich meine Chefin gleich selbst beim diktieren mit durch.
Für mich wirklich eine tolle Sache!
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#3

15.11.2014, 16:36

Wir haben seit rund 15 Jahren Spracherkennung und seit 2003 Dragon und bei uns ist keiner wegrationalisiert worden im Gegenteil, ich finde, mit Dragon wird noch mehr diktiert, warum auch immer. Mein Chef macht seine Schreiben auch schon mal selber, vor allem, wenn er per E-Brief an die Versicherungen schreibt, der Großteil wird aber von unserer Schreibfee verarbeitet und die ist voll ausgelastet.
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#4

16.11.2014, 01:18

Mein Chef arbeitet seit über einem Jahr ausschließlich mit Dragon, aber er liest am Bildschirm mit und ich muss die ss dann nur noch druckfertig machen. Ich bin auch ganz froh darüber, da ich auch nie gern Diktate geschrieben habe. Und ich habe noch genug andere Sachen zu tun, aber das liegt an der Struktur unserer Kanzlei.
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#5

18.12.2014, 10:52

Das funzt aber nur, wenn Chef mitliest und die unvermeidlichen, teils urkomischen, Fehler selbst korrigiert.
Neigen Deine Chefs dazu, einen "Rohentwurf" zu fabrizieren, den Du dann bitte korrekturlesen sollst, ist der Sinn weg.
Du bist genervt und die Zeit- und Arbeitsersparnis ist futsch. Eine ordentliche Schreibkraft kann das besser und effektiver vom Band weg schreiben.
Dragon hilft auch dann weiter, wenn Chef immer mal eine Änderung "weiter oben, unter 2, direkt nach dem 3. Beweisantritt" einfällt. Das ist beim Diktatschreiben sehr nervtötend und er merkt das gar nicht.
Wenn er Dragon nutzt, merkt er das erstens und kann zweitens sein Diktatkonzept optimieren.
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#6

18.12.2014, 11:03

Wer mit Dragon einen Rohentwurf fabriziert, hat den Sinn in der Tat nicht verstanden. Das Schreiben muss natürlich fix und fertig sein (bis auf vielleicht Formatierungen), sonst braucht es in der Tat mehr Zeit. Für Chefs die gern mal hier und da was einfügen, ist das aber sehr nützlich, weil sie es gleich selbts machen können und man als Schreiberin nicht erst stundenlang suchen muss, wo das jetzt hin soll etc.
StefanieKlatt280986

#7

20.07.2015, 17:35

Mein Chef hat letztens 53 Minuten diktiert - eigentlich für mich zu schreiben. Da ich aber in dieser Zeit Urlaubsvertretung war und daher vier Anwälte zu betreuen hatte, hat er es an Dragon gesandt.. Ich durfte alles Korrektur lesen... :motz

absoluter Horror sag ich euch...

bei dem Programm kommt es ganz drauf an, wer bei uns diktiert. Die einen machens toll, die anderen kann man wirklich nicht damit arbeiten lassen :lolaway

Wir haben das Programm jetzt seit sagen wir mal einem Jahr und Arbeit haben wir trotzdem noch genug ;) Ich mach mir da gar keine Sorgen....


LG :mrgreen:
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#8

20.07.2015, 21:05

Wir haben auch einen RA, der diktiert damit und mehr macht er nicht. Dass er sofort das Wort korrigieren muss, weil das Programm sonst nie lernt, hat er offensichtlich noch nicht gemerkt.
Kobudo
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#9

21.07.2015, 11:35

Ich hatte des öfteren die Ehre, dass ich zwar nur einen Zweizeiler im Dragon "serviert" bekommen habe, jedoch zusätzlich noch ne halbe Seite Text als Verfügung für 4 weitere Schreiben gleich mit eingefügt wurde. Die Arbeitsersparnis hat sich dann in Wohlgefallen aufgelöst und ich hatte im Endeffekt dreimal mehr Arbeit, die eine Sache abzuhandeln. Warum er dann nicht auch die anderen Schreiben einzeln diktiert hat, ist mir ein Rätsel.

Jedenfalls ist Dragon als "Verfügungsvermittler" nur bedingt zu empfehlen. Das sollte gleich zur Einführung kritisch und deutlich angesprochen werden.

Wir haben - davon abgesehen - in der Kanzlei sämtliche Schreiben über Dragon bekommen. Wenns glatt durchlief mussten wir nur Korrekturlesen, ausfertigen und fertig. An sich eine Arbeitserleichterung, die jedoch eine Wegrationalisierung von qualifiziertem Personal mMn nicht rechtfertigt. Allerhöchstens die Aufgabenverteilung könnte mit dieser Software optimiert werden.
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#10

21.07.2015, 11:40

Wenn trotzdem jemand korrekturlesen muss, ist das m.E. keine Arbeitserleichterung, dann kann ichs auch gleich selbst schreiben.

Mein Chef diktiert die Schreiben so fertig, dass ich nur noch wegen dem Seitenumbruch gucken muss und die Anlagen raussuchen und ansonsten nur drucken
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