folgendes:
Wir waren als Nebenklagevertreter beauftragt und wurden auch beigeordnet.
Urteil erging gegen den Angeklagten und ihm wurden die Kosten der Nebenklage auferlegt.

Nun wurde Kfa gegen Angeklagten gefertigt und es erging Kfb (bereits im Jahr 2013).

Der Angeklagte leistet fleißig monatliche Raten. Unsere Gesamtforderung noch nicht getilgt. Ca. 800,00 € stehen noch offen.

Haben vor kurzem, da die Akte mal wieder in die Hände gefallen ist, bemerkt, dass wir die Pflichtverteidigergebühren gar nicht abrechnet haben. Wurde dann nachgeholt (der offen stehende Betrag der Wahlanwaltgeb. deckt sich ca. mit den Pflichtverteidigergebühren).

Nun schreibt das Gericht, wir sollen den Kfa (Pflichtverteidigergeb.) zurücknehmen, da diese Kosten schon im KfB mit festgesetzt wurden.

Geht das nicht, dass wir jetzt die Pflichtverteidigergeb. von der Staatskasse bekommen, der bereits erlassene KfB abgeändert wird und sich die Staatskasse den Rest vom Angeklagten holt?

Nun liegt die Akte immer noch bei mir auf den Tisch, weil ich die Rechtspflegerin einfach nicht an die Strippe bekomme.

Was denkt ihr? Kfa zurücknehmen? Kann ich also die Pflichtverteidigergebühren nicht im nachhinein abrechnen und den bereits erlassenen KfB ans Gericht schicken damit dieser abgeändert wird?

Meiner Meinung nach, bleibt Dir nichts anderes übrig, als den Antrag zurückzunehmen. Ansonsten hättest Du erst die Pflichtverteidigung abrechnen müssen und dann den Rest festsetzen lassen müssen.

Grundsätzlich werden Zahlungen des Schuldners immer erst auf die Pflichtverteidigergebühren und dann im Anschluss auf die weiteren Gebühren verrechnet. Deine Rechnung, dass nach Abzug der vom Angeklagten geleisteten Raten noch Gebühren in Höhe der Pflichtverteidigerkosten offen stehen, ist zwar schön, aber leider falsch herum gerechnet.

Mmmmhh.... hab ich mir schon fast gedacht Dann müssen wir noch ein paar Jährchen warten, bis der Angeklagte die Kosten voll bezahlt hat

Danke Anahid