Problem mit einer Forderungsberechnung

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Heinz Sell.
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#1

29.04.2018, 19:43

Hallo zusammen,

mein Magen grummelt etwas, ich soll nächste Woche eine Forderungsberechnung fertig haben und bin nicht sicher, von welchen Werten ich ausgehen soll. Der Gläubiger hat mit dem Schuldner eine Darlehens- und Zahlungsvereinbarung, wo als Schuldsumme (z. B.) 100000,00 EUR angegeben sind zum Stichtag z. B. 31.12.2015. Die Schuld sollte in ca. 80 Raten zurückgezahlt werden, immer XXXX Euro zum 15. d. M. Bei Verzug soll die überfällige Rate mit 5% üB p. A. verzinst werden.

Wenn das so formuliert ist (Summe X zum Stichtag Y, xx Raten zu yy Eur, Bei Verzug einer fälligen Rate 5% üB auf die offene Rate), dann muss ich wahrscheinlich jede einzelne Rate als HF eintragen? Weil, wenn ich einfach nur eine HF mit der vereinbarten Schuldsumme nehme, fehlt mir ja irgendwie das Fälligkeitsdatum, denn es sind ja ca. 80 Fälligkeitstermine, oder? Das eingeben der vielen Forderungen ist ja nicht so schlimm, aber mit ein paar Teilzahlungen und Verrechnungen schwillt die Forderungsberechnung dann ja jedes mal auf 20 oder 30 Seiten an.

Kann mir da einer einen Tipp geben, wie man das am besten eingibt, damit der Schuldner nicht übervorteilt wird und die Berechnung nicht vom Rechtspfleger zurückgewiesen wird?
Vielen Dank, schönen Abend
-Heinz
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Tigerle
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#2

30.04.2018, 07:53

Du wirst wohl tatsächlich die einzelnen fälligen Raten aufnehmen müssen. Vielleicht hat aber Dein Programm ja auch die Möglichkeit, dass Du die Hauptforderung immer zum Stichtag erhöhst, sodass die weiteren Zinsen dann immer aus der ab diesem Zeitpunkt fälligen Gesamtforderung geltend gemacht wird. Bei Teilzahlungen und so vielen Teilbeträgen wird es aber kaum vermeidbar sein, dass das Forderungskonto lang wird. Du könntest höchstens die Zinsen zusammenfassen und ausrechnen bis zum Stichtag X, aber wenn es für den Rechtspfleger nicht nachvollziehbar/schlüssig ist, dann musst doch wieder alles extra auflisten.
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mücki
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#3

30.04.2018, 10:32

Guten Morgen,

also unser Programm gibt es her, eine regelmäßige Zahlungen bis zu einem bestimmten Stichtag zu buchen, es wäre daher sinnvoll zu wissen, mit welchem Programm ihr die Forderungsaufstellung machen möchtet. (Während meiner Ausbildung hatte eine meiner Mit-Azubis z.B. nur Excel und Word und überhaupt keine "Anwalts"-Programme zur Verwendung. Da muss man natürlich anders rangehen).

Die nächste Frage wäre dann: Wenn nur die jeweils nicht pünktlich gezahlte Rate verzinst wird, was ist dann hinsichtlich der eingehenden Folgeraten vereinbart?
Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. Wilhelm Busch
Heinz Sell.
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#4

30.04.2018, 18:36

Ok, vielen Dank für die Infos. Dann habe ich es ja nun doch richtig gemacht. Wir arbeiten mit der Lawgistic-Software. Da ging das eintragen auch recht fix, die haben auch einen Kopier-Modus für Forderungen, da brauchte ich jetzt nur immer ein "+" im Monatsfeld. Aber macht auch Sinn, bei dieser so formulierten Darlehensvereinbarung dann jede einzelne Rate als einzelne Forderung zu betrachten. Das war wohl ausdrücklich so gewünscht. Ok, ist alles drin, sind etliche Seiten im Druck, es reicht im vorgerichtlichen Stadium ja auch, dem Gegner die Summen mitzuteilen, HF ist ja eh klar, Summe der Zahlungen, Summe der Zinsen, Gesamtforderung, fertig. So machen wir's und basta :)
Schönen Dank für die Antworten.
-Heinz
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