Neuzustellung Mahnbescheid an falsche Anschrift

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Jule69
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#1

02.02.2018, 10:53

Halli hallo ich habe hier einen Mahnbescheid gegen Andrea Müller gemacht und die Mitteilung erhalten, dass der MB nicht zugestellt werden konnte. Sodann habe ich eine EMA beauftragt und die Mitteilung erhalten, dass Andrea Müller nunmehr in Hamburg wohnhaft ist. Neuzustellung MB beantragt, nunmehr meldet sich Andrea Müller und meint sie wäre nicht die "richtige" Andrea Müller ihre Schwägerin hieße auch so und es wäre schon öfter zu Verwechslungen gekommen, hat sie glaubhaft vorgetragen auch da die Forderung Mitgliedschaften in einem Turnverein betreffen und sie schon immer in Hamburg gewohnt hat. Ich nochmal den Anbieter der EMA angeschrieben und um nochmalige Rechercher gebeten, und Tatsache es kam raus dass Andrea Müller nach der Scheidung jetzt Andrea Maier heißt und innerhalb Berlins verzogen ist. So...aber jetzt bekomme ich ja keine Neuzustellung mehr hin...Gericht sagt es liegt eine Parteiverwechslung vor und ich müsste einen neuen MB beantragen...

Ich befürchte das Gericht hat Recht oder habt ihr noch eine Idee? Vor allem werden wir auf den zusätzlichen Gerichtskosten sitzen bleiben :-(
Sonnenblume1804
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#2

02.02.2018, 11:07

Jule69 hat geschrieben:Halli hallo ich habe hier einen Mahnbescheid gegen Andrea Müller gemacht und die Mitteilung erhalten, dass der MB nicht zugestellt werden konnte. Sodann habe ich eine EMA beauftragt und die Mitteilung erhalten, dass Andrea Müller nunmehr in Hamburg wohnhaft ist. Neuzustellung MB beantragt, nunmehr meldet sich Andrea Müller und meint sie wäre nicht die "richtige" Andrea Müller ihre Schwägerin hieße auch so und es wäre schon öfter zu Verwechslungen gekommen, hat sie glaubhaft vorgetragen auch da die Forderung Mitgliedschaften in einem Turnverein betreffen und sie schon immer in Hamburg gewohnt hat. Ich nochmal den Anbieter der EMA angeschrieben und um nochmalige Rechercher gebeten, und Tatsache es kam raus dass Andrea Müller nach der Scheidung jetzt Andrea Maier heißt und innerhalb Berlins verzogen ist. So...aber jetzt bekomme ich ja keine Neuzustellung mehr hin...Gericht sagt es liegt eine Parteiverwechslung vor und ich müsste einen neuen MB beantragen...

Ich befürchte das Gericht hat Recht oder habt ihr noch eine Idee? Vor allem werden wir auf den zusätzlichen Gerichtskosten sitzen bleiben :-(
Hallo,

ja das Gericht hat recht. Hier müsste ein neuer MB gemacht werden. Weil die Person ändert sich ja und bleibt nicht dieselbe.

LG:-)
Jule69
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#3

02.02.2018, 11:13

Das hatte ich befürchtet..da ändert auch die Tatsache nichts, dass die Person im Mahnbescheid die richtige war und "nur" in der Neuzustellung die falsche Person genannt wurde?
Sonnenblume1804
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#4

02.02.2018, 11:26

Jule69 hat geschrieben:Das hatte ich befürchtet..da ändert auch die Tatsache nichts, dass die Person im Mahnbescheid die richtige war und "nur" in der Neuzustellung die falsche Person genannt wurde?
Eigentlich nicht, da der MB ja zugestellt wurde aber an die falsche Person und Du jetzt keine Neuzustellung mehr hinbekommst. Da bleibt Dir meiner Meinung nach nichts anders übrig. Weil wie willst Du ein bereits zugestellten Mahnbescheid neuzustellen lassen?
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mücki
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#5

02.02.2018, 12:15

Da wird euch wohl nichts anderes übrig bleiben.

Aber mal so als kleiner Tipp: Die Behörde macht sich bei Erteilung einer unrichtigen Auskunft schadenersatzpflichtig. Ihr könnte also im Rahmen des Regresses, die entstandenen "Rechtsverfolgungskosten" für den ersten (ja durch die falsche Auskunft gescheiterten) Versuch von der Behörde ersetzt verlangen. (vgl. OLG Hamm, Urteil v. 08.07.2009, - 11 U 9/09 https://openjur.de/u/139325.html
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Jule69
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#6

02.02.2018, 15:36

Danke mücki für den Link, das hatte ich bei der Behörde/Anbieter schon mal...sie meinten sie haben die Haftung in ihren AGBs für falsche Auskünfte ausgeschlossen, hatten damals aus Kulanz die Hälfte der Kosten gezahlt.
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