Weiterbildung Fachwirt während Elternzeit empfehlenswert?

In diesem Bereich können Themen rund um Fortbildung und Weiterbildung besprochen werden. Rechtsfachwirte und -interessierte bitte hier lang.
Antworten
vivianna.k
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 1
Registriert: 13.08.2016, 13:51
Beruf: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte

#1

13.08.2016, 14:43

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und brauche mal Euren Rat.

Und zwar bin ich gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte und habe 10 Jahre in dem Beruf gearbeitet. Seit 2012 arbeite ich allerdings nicht mehr in dem Beruf, sondern in der Verwaltung.

Nun bin ich schwanger und bekomme bald mein 1. Kind und überlege, ob ich die Elternzeit für eine Weiterbildung nutzen sollte, da mir der Beruf in der Verwaltung nicht sehr viel Spaß macht. Dort hat man zwar andere Vorteile (bequemere Arbeitszeiten, nicht so viel Streß usw.) aber die Tätigkeit selbst ist ziemlich langweilig und anspruchslos und ich weiß nicht, ob ich das bis zum Rentenalter machen kann. Wenn ich aber zurück zu meinem alten Beruf kehre, fehlt mir inzwischen das aktuelle Wissen, da sich gerade in den letzten Jahren fast alles verändert hat.

Deshalb überlege ich wie gesagt eine Weiterbildung zur Rechtsfachwirtin zu machen. Kann aber natürlich auch gar nicht einschätzen, wie das Leben mit Kind sein wird, ob man das wirklich packen kann. Andererseits - wann wird es künftig je leichter? Wenn ich die Weiterbildung verschiebe, habe ich irgendwann Job, Kind + Weiterbildung. Jetzt wäre es wenigstens "nur" Weiterbildung und Kind, aber halt alles neu (also erstes Neugeborenes, wo man nicht weiß, was auf einen zukommt).

Was haltet ihr davon?

Ich würde wohl die Weiterbildung auf der Beuth Hochschule machen (Fernstudium).

Hat jemand Erfahrung? Wie viele Stunden sollte man die Woche lernen? Ist es in meiner Situation machbar?
Ist die Weiterbildung auf der Beuth Hochschule empfehlenswert?

Vor allem würde mich auch interessieren, was die Weiterbildung für Türen öffnet?
Ich weiß nicht, ob ich zurück in eine "einfache" Anwaltskanzlei will... wenn dann sollte es eine größere Sozietät sein oder eine Rechtsabteilung eines Unternehmens, oder oder oder.... was gibt es für Optionen??

Hat sich Euer Gehalt durch den FAchwirt verbessert?

Was gäbe es sonst für Weiterbildungsmöglichkeiten, nach denen ich mal gucken könnte?

Vielen vielen Dank vorab für Eure Meinungen!
Fräulein Fit

#2

13.08.2016, 18:25

Huhu,

Ich bin letztes Jahr Dezember das erste mal Mama geworden. Was ich dir dazu sagen kann ist ersteinmal, jedes Kind ist anders. In den ersten Monaten hätte ich rein theoretisch ganz viel lernen können, weil unser Sohn ein sehr ruhiger ist, jetzt 'verlangt' er ganz viel Aufmerksamkeit und spätestens jetzt hätte ich keine Zeit was zu lernen. Was ich aber zu der Anfangszeit nach der Geburt sagen muss ist auch, dass du dich selbst danach erholen musst. Alles ist neu, du bist selber gar nicht so fit (auch wenn man es denkt, danach kriegt man es aber dreifach zurück).
Unser Sohn ist jetzt 8 Monate, wie es danach ist kann ich jetzt noch nicht sagen, aber bis jetzt kann ich nur sagen, ich bin froh, wenn ich den Haushalt schaffe :-)
Benutzeravatar
herzdiebin
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 16
Registriert: 19.01.2016, 16:35
Beruf: Rechtsanwaltsfachangestellte
Software: RA-Micro
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

#3

14.08.2016, 14:48

Huhu :wink2

meine Kollegin hat damals als alleinerziehende Mutti von zwei Kindern den Notarfachwirt gemeistert - aber die hatte es auch wahnsinnig drauf, ist ein Workaholic und allgemein fällt es ihr sehr leicht, Dinge zu erlernen.
Ich werde dieses Jahr mit dem ReFaWi an der Beuth beginnen und habe auch schon die Unterlagen zugeschickt bekommen, ich werde das berufsbegleitend machen. Man liest ja, dass es ca. 10 Arbeitsstunden pro Wochen werden. Neben der Arbeit finde ich es ganz okay, muss mir aber auch noch genauer angucken, wie ich das angehe.

Vielleicht schaust du erst einmal, ob du so ein paar Seminare besuchen kannst? Es gab ja seit 2012 doch einige Änderungen, vor allem im KostR und in der ZV. Klar, du bekommst ja die Unterlagen zugeschickt, ich weiß nur nicht, ob es so leicht ist, sich da wieder reinzufuchsen, wenn man es sich selbst beibringen muss und niemand wirklich da ist, der einem bei Fragen helfen kann. Und vier Jahre sind ja in dem Punkt doch eine sehr lange Zeit. Ich habe früher in einer Familienkanzlei gearbeitet, seit 5 Jahren nun nicht mehr und wirklich, ich kann nur noch ganz grobe Sachen zum FamR sagen. :roll:

Ich glaube, das kommt dann ganz stark auf deine Person an, wie leicht du lernen kannst etc. und vor allem auch, wie gut du dir selbst neue Sachverhalte beibringen kannst. Auch die Frage, ob große oder kleine Kanzlei, kommt ganz auf deinen persönlichen Geschmack an. Ich glaube nicht, dass es zwingend notwendig ist, dass du einen ReFAWi für den Wiedereinstieg machst, aber zumindest in den Punkten Kosten und ZV etwas dein Wissen mit Seminaren Auffrischen bringt sicherlich sehr viel! ;)

Liebe Grüße
herzdiebin
»Das Leben ist nichts anderes als die endlose Probe einer Vorstellung, die niemals stattfindet.«
Benutzeravatar
niva
Foreno-Inventar
Beiträge: 2537
Registriert: 27.02.2009, 19:57
Beruf: gepr. Rechtsfachwirtin
Software: Andere
Wohnort: Frankfurt am Main

#4

15.08.2016, 08:44

Der Refawi ist keine Weiterbildung, die man macht "um wieder rein zu kommen". Die Unterlagen der Beuth sind zwar wirklich gut, aber sie bauen auf dem auf, was man als Refa eben so täglich tut. und wenn du schon länger raus bist, wirst du sehr viel mehr Zeit als diese empfohlen 10 Stunden pro Woche mit Lernen verbringen müssen.

Wenn du nur dein Wissen auffrischen willst, dann bist du in allgemeinen Seminaren wesentlich besser aufgehoben. den Refawi kannst du immer noch machen, wenn du den aktuellen Stand drauf hast. ;)
"If you can dream it, you can do it." ( Walt Disney)
Antworten