Wir arbeiten bei uns im Büro ohne irgendwelche Programme (außer halt Word etc.)

Wir haben Akten, in denen wir gegen Mandanten die Zwangsvollstreckung betreiben musste, da diese ihre Rechnungen nicht bezahlt haben. Dementsprechend wurden natürlich Auslagen für Gerichtsvollzieherkosten etc. gebucht. Nun sollen die Akten abgelegt werden. Allerdings steht das Auslagenkonto ja nun im Minus. Wie machen wir das nun???

Wie habt Ihr denn die Ausgaben gebucht? In der Akte oder in einer Tabelle...

Mein Chef bucht das im Anwaltsjournal und im Handaktenbogen steht es auch nochmal drin. Er möchte halt jetzt die Akte ablegen und will natürlich, dass das ordnungsgemäß läuft. Muss der das dann nicht einfach im Gewinn- und Verlustkonto als Verlust buchen?! Oder denke ich da jetzt in die falsche Richtung?

also ehrlich gesagt: k.a. bei mir im Programm wird es auf ein Konto umgebucht, das heißt "Abschreibung Auslagen" oder so ähnlich

Muss der das dann nicht einfach im Gewinn- und Verlustkonto als Verlust buchen?!

Ich denke mal schon - aber mit Anwaltsjournal kenne ich mich leider nicht aus.

Wie macht Ihr das denn, wenn Ihr z.B. den Gerichtsvollzieher bezahlt?

Ich überweise die Kosten und buche sie in meinem Buchhaltungsprogramm als Auslage. Diese sind dann automatisch in den Kosten und vermindern den Gewinn. Bezahlt der Mandant dann diese Auslage, habe ich einen Ertrag und im Ergebnis kommt +-0 raus. Zahlt er nicht - dann verbleibt ja mein Minus in Höhe der getätigten Auslage

Ich gehe davon aus, dass auch bei Euch wer bucht. Und wenn es nur der Steuerberater ist. Die ehemals angefallenen Kosten sind also vermutlich schon von irgendwem gebucht und bezahlt.

Du legst dann einfach Deine Papierakte ab - es verbleibt da ja ein Rest

Mein Chef macht die Buchführung selbst. Er hat die wenigen ZV-Akten die wir hier gegen Mandanten haben nun seit Jahren im Schrank gelassen und möchte die nun aber doch mal ganz gerne ablegen. Aber irgendwie weiß er nicht, wie er das machen soll, dass die aus den Büchern verschwinden?!

Ich bekomm dementsprechend nicht ganz so viel von der Buchführung mit.

Allerdings weiß ich, dass wir wenn wir den Gerichtsvollzieher beauftragt haben und dessen Kosten buchen müssen, mein Chef diese dann im Handaktenbogen unter Auslagen Ausgaben bucht. Wenn jetzt der Mandant was zahlt, bucht er entsprechend gegen, also den entsprechenden Betrag in Auslagen Einnahmen und dann ergibt das Auslagenkonto dieser Akte ja +-0.

Beispiel: Gerichtsvollzieherkosten betragen 50 EUR

dann werden diese 50 EUR erstmal unter "Auslagen Ausgaben" gebucht

wenn dann was gezahlt wird, werden die 50 EUR wieder unter "Ausgaben Einnahmen" gebucht, so dass das Auslagenkonto +-= ergibt

Wenn die Akte nun aber ablegt wird, weil der Mandant seit Jahren zahlungsunfähig ist und es nichts mehr bringt weitere ZV-Versuche zu unternehmen sähe das Beispiel ja wie folgt aus:

die 50 EUR würden unter "Auslagen Ausgaben" gebucht
-> dementsprechend steht das Auslagenkonto mit 50 EUR im Minus

da aber von keiner Seite Zahlungen erfolgt sind, gibt es ja auch keine 50 EUR die ich nun gegenbuchen könnte, um das Auslagenkonto auf +-0 zu bringen

WOHER NEHME ICH ALSO DIESE 50 EUR???


Versteht ihr wo mein Problem ist? Mein Chef hat selbst keine Ahnung und ich soll dieses Problem nun für ihn lösen.

Gibt es vielleicht sowas wie ein uneinbringliches Ausgabenkonto? Da könnte dann sowas halt mit ner Umbuchung reingebucht werden... also quasi von Ausgabe zu uneinbringbar

Hallo,

Es gibt für solche Fälle ein Konto, das "außergewöhnliche Aufwendungen" oder so ähnlich heißt. Ich schaue morgen früh mal nach, wie das bei uns genau heißt.

Aber wie genau macht ihr die Buchführung?
Dein Chef "bucht" tatsächlich noch handschriftlich im Journal? Ohne irgendein Programm? Dann weiß ich gar nicht mehr wie das gehen soll...

Habe ich ja schon lange nicht mehr gehört

Das wär echt lieb, wenn du da mal schauen könntest.

Ja mein Chef bucht noch handschriftlich im Journal ohne Programm

Er verlässt sich halt lieber auf sich selbst als auf irgendein Programm, weil er meint, dass ein Prgramm nur so schlau ist wie man selbst ... also kann man es dann auch gleich selbst machen.

Wir sind ja schon froh, dass wir Internet haben